Interview: Unternehmer Georg Pfeiffer zur Zielpunkt-Pleite

"Im Rückblick war es ein unternehmerischer Fehler, überhaupt bei Zielpunkt einzusteigen."

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In einem Interview in der aktuellen profil-Ausgabe nimmt der Trauner Unternehmer Georg Pfeiffer zu den Vorgängen in und um die insolvente Handelskette Zielpunkt Stellung. „Wir wollten Zielpunkt nach dem Einstieg 2012, mehr noch nach der Übernahme 2014 aus der wirtschaftlich schwierigen Situation herausholen und für die Zukunft fit machen. Im Rückblick war es ein unternehmerischer Fehler, überhaupt bei Zielpunkt einzusteigen. Es hätte uns klar sein müssen, dass wir dieses Projekt mit unseren Möglichkeiten als regionale Handelsgruppe nicht stemmen können. Aber Unternehmen und Unternehmer machen nun einmal Fehler.“

"Unternehmerfeindliche Stimmung im Land"

Ohne das Engagement der Pfeiffer-Gruppe hätte „Zielpunkt schon die Weihnachtsgelder des Jahres 2012 nicht mehr auszahlen können“, so der Unternehmer. „Wir haben mittlerweile eine unternehmerfeindliche Stimmung in diesem Land, die ihresgleichen sucht. Das ist unfassbar. Der Unternehmer ist geduldet, solange er Arbeitsplätze schafft, er sollte aber tunlichst darauf achten, kein Geld zu verdienen, weil das moralisch verwerflich ist. Er hat gefälligst zu funktionieren und keine Fehler zu machen. Und wenn einmal etwas passiert, dann ist er das große Kapitalistenschwein.“ Laut Pfeiffer hätte ein Festhalten an Zielpunkt „innerhalb der kommenden zwei Jahre die gesamte Pfeiffer-Gruppe mitgerissen“.