KSV1870 in Fall Michael Mathes verstrickt
Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ist der Kreditschutzverband von 1870 in den Fall des 2014 verstorbenen, insolventen Wiener Rechtsanwalts Michael Rudolf Mathes verstrickt. Aus profil vorliegenden Schriftsätzen von Masseverwalter Christof Stapf (er wickelt den Konkurs von Mathes’ Verlassenschaft ab), geht hervor, dass der KSV spätestens ab 2012 von Unregelmäßigkeiten in Mathes’ Büchern Kenntnis hatte, nachdem dieser mit Zahlungen an den Allianz-Konzern in Rückstand geraten war. Dies geht aus zahlreichen vom Masseverwalter ausgewerteten E-Mails zwischen Mathes und KSV-Vertretern hervor.
Allianz erhebt schwere Vorwürfe
Mathes war über Jahre „Vertrauensanwalt“ des KSV und wickelte in dessen Auftrag unter anderem auch für die Versicherung Regressforderungen ab. Stapf hat die Österreich-Tochter der Allianz vor dem Handelsgericht Wien kürzlich auf Rückzahlung von 2,57 Millionen Euro zu Gunsten der Konkursmasse geklagt, die Versicherung hat daraufhin dem KSV den Streit verkündet. In einer Stellungnahme der Allianz an profil erhebt auch diese schwere Vorwürfe gegen den KSV: „Wie sich jetzt herausgestellt hat, war dem KSV als Auftragnehmer der Allianz schon seit vielen Jahren bekannt, dass es schwere Mängel in der Regressbetreibung durch Mathes gab. Trotzdem hat der KSV keine geeigneten Maßnahmen gesetzt, um diese Missstände abzustellen.“ Aus dem „mangelhaft erfüllten Auftragsverhältnis mit dem KSV“ stehe der Allianz „ein Schadenersatzanspruch zu, weshalb dem KSV auch der Streit verkündet“ worden sei, so die Versicherung. Der KSV bestreitet die Vorwürfe entschieden.
Wie profil weiters berichtet, hat der KSV, der neben der Allianz auch Forderungsbetreibungen anderer Kunden über Mathes laufen ließ, zwischenzeitlich eine Vergleichszahlung in der Höhe von 383.000 Euro an die Konkursmasse geleistet. Gegenüber profil begründet das der KSV wie folgt: „Die KSV1870 Forderungsmanagement GmbH wurde vom Masseverwalter informiert, dass er beabsichtige, zahlreiche Zahlungen, darunter auch solche an viele kleine Gläubiger anzufechten. Es war uns wichtig, unsere zahlreichen betroffenen Kunden vor Anfechtungsklagen und langwierigen und teuren Verfahren zu schützen. Aus diesem Grund haben wir die Zahlung geleistet.“