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Palmers in der Warteschleife: Warum verzögert sich der Investoren-Einstieg?

Die Gläubiger haben den Sanierungsplan angenommen. Die Investoren hüllen sich aber weiterhin in Schweigen. Was ist da los?

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Die Verkäuferinnen begrüßen einen mit ihrem strahlendsten Lächeln. Ein paar Kundinnen stöbern pünktlich zum warmen Wetter bei den Bikinis mit Zebramuster, andere sondieren bei den transparenten Spitzenbüstiers. Die Devise ist aber eindeutig. „Die Stimmung ist super, wir machen weiter“, sagen die Angestellten in den Unterwäschegeschäften der insolventen Firma Palmers unisono. Viel mehr wollen sie dazu aber auch nicht sagen. Es gebe immer wieder Kunden, die danach fragen, wie es denn nun weitergehe. „Das mit dem Investor schaffen wir“, ist eine Verkäuferin zuversichtlich.

Investoren sind empfindliche Gemüter. Der marode Unterwäschehändler braucht frisches Geld, um weiter zu bestehen. Seit über vier Monaten führt die Palmers-Führung Gespräche mit den noch mysteriösen Investoren – laut profil-Informationen ein börsennotierter türkischer Textilkonzern gemeinsam mit zwei Fonds. Alle Beteiligten wollen einen guten Deal machen, keine schlechte Presse und vor allem keine Überraschungen nach dem Abschluss. Offenbar läuft aber nicht alles so locker-flockig, die Übernahme zieht sich hin. Woran spießt es sich?

Investor zum Überleben

Ein Blick zurück: Bei der Hauptversammlung Ende Jänner hieß es von den Eigentümern, es gebe einen möglichen Investor. Dieser stieg allerdings nicht so schnell ins Unternehmen ein wie erhofft. Keine zwei Wochen später, Mitte Februar, musste Palmers am Landesgericht Wiener Neustadt ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragen. Man sei dazu gezwungen, weil „erforderliche Kapitalzuflüsse nicht zeitgerecht erfolgten“, hieß es damals in einer Aussendung.

Clara Peterlik

Clara Peterlik

ist seit Juni 2022 in der profil-Wirtschaftsredaktion. Davor war sie bei Bloomberg und Ö1.