Ulla Kramar-Schmid

Ulla Kramar-Schmid Geld gespart

Glosse. Geld gespart

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„Entdecke den Herbst für dich. Urlaub in Österreich.“ Die Österreichwerbung und die Wirtschaftskammer haben sich die aktuelle Kampagne mehrere hunderttausend Euro kosten lassen, um die Nächtigungszahlen (und somit die Beschäftigung) im Tourismus auch zwischen den Saisonen hochzubekommen. Bei der Präsentation durch den Wirtschaftsminister im Frühjahr hatte es geheißen, die Werbung ziele „vor allem auf den inländischen Gast ab. Damit bleibt Kaufkraft im Land.“

Da hat das Wirtschaftsressort seine Rechnung ohne das Unterrichtsministerium gemacht. Eine Familie, zwei Kinder, zwei Schulen: Das eine Kind hat von–bis, das andere Kind von–bis Herbstferien. Wobei von–bis jeweils drei unterschiedliche Tage sind, an denen mal der eine, mal der andere Spross zu Hause ist. Schulautonomie nennt sich das.

Jetzt würden wir Zumdaheimbleibenverdonnerten die im Vergleich zum Oktober des Vorjahres schwindenden Nächtigungszahlen in Österreich wohl nicht arg mächtig ins Plus drehen. Aber wir hätten uns doch ganz gerne in dem Gefühl gesonnt, die heimische Hotellerie ein bisschen zu unterstützen, während wir die letzten schönen Tage auf dem Berg, am See oder in der Therme genießen. Wenn uns die Österreichwerbung schon so schön bittet.
Leider nein.

Doch was soll’s. Freuen wir uns wenigstens über das, was bleibt. Die Herbstferien kosten uns berufstätige Eltern zwar sechs Urlaubstage, aber wenigstens ersparen wir uns die Ausgaben für einen Urlaub.

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