46-215072973

Batterien der Zukunft: Mit Stoffen der Natur zur Energiewende

Österreichische Forschende arbeiten an neuartigen Batterien ohne kritische Rohstoffe. Und nutzen dabei auch Elemente der belebten Natur.

Drucken

Schriftgröße

Mit grünem Filzstift malt Stefan Freunberger Buchstaben, Plus- und Minuszeichen auf die Tafel. e– bezeichnet negativ geladene Elektronen, Li+ positive Lithium-Ionen, Q die Kapazität. Darunter schreibt er: Energie = Q • Spannung. Freunberger formuliert grundlegende Gleichungen, die zeigen, welche Einflussgrößen für die Praxistauglichkeit von Batterien entscheidend sind. Es gibt viele solche Faktoren, sie greifen eng ineinander, und genau das macht es so knifflig, unterschiedliche Ansprüche an eine Batterie mit einer einzigen Technologie gleichzeitig zu erfüllen.

Welches Material wählt man am besten für die Elektroden? Wie schwer darf es sein, wo lässt sich der Rohstoff in welchen Mengen und zu welchen Bedingungen gewinnen? Wie steht es um die Wiederverwertung? Woraus fertigt man den Elektrolyten, jenes Medium, durch das Ionen – elektrisch geladene Atome oder Moleküle – zwischen den beiden Elektroden fließen?

Das heute sehr gebräuchliche Metall Lithium ermöglicht hohe Spannung und somit eine attraktive Energiedichte. Außerdem sind Lithium-Ionen klein und leicht, weshalb viele davon auf wenig Platz passen, etwa zwischen Schichten von Kohlenstoff als Elektrode. Freunberger zeichnet sechseckige Figuren auf die Tafel: die molekulare Struktur von Kohlenstoff. Andererseits muss man rund 300 Kilowattstunden Energie verbrauchen, um ein Kilowatt Speicherkapazität einer Lithium-Ionen Batterie zu erzeugen. Daher ist die Energiebilanz erst nach 300 Ladezyklen ausgeglichen. Lässt sich das verbessern?

Alwin Schönberger

Alwin Schönberger

Ressortleitung Wissenschaft