Cyberama von Thomas Vasek: Der Facebook-Knigge

Das Netzwerk hat eine Art Benimmregeln für die Nutzer herausgegeben.

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Es gibt Dinge, die man auf Facebook nicht tun sollte. Zum Beispiel Pornos hochladen, Terroranschläge ankündigen oder Mark Zuckerberg beleidigen. Dergleichen sollte man auch im sonstigen Leben nicht tun. Das Problem auf Facebook ist, dass man oft nicht genau weiß, was man tun darf und was nicht. Das Netzwerk hat deshalb neue "Gemeinschaftsstandards“ herausgegeben, eine Art Benimmregeln für die Nutzer: "Wir möchten, dass sich die Menschen sicher fühlen, wenn sie Facebook verwenden“, heißt es in einer Erklärung. In der Vergangenheit ist Facebook immer wieder in die Kritik geraten, weil harmlose Inhalte gesperrt wurden, wirklich problematische jedoch nicht. Insofern ist es erst einmal sinnvoll, dass es transparentere Regeln gibt. So hat das Unternehmen klargestellt, wo die Grenzen bei Nacktfotos liegen. Keine Fotos von Genitalien oder (entblößten) Pobacken, weibliche Brüste nur ohne Brustwarzen. Fotos von stillenden Müttern hingegen sind erlaubt, ebenso wie Fotos von Gemälden oder Skulpturen, die nackte Menschen zeigen.

Problematische Grenzfälle wird es weiterhin geben.

Zugleich will Facebook den "respektvollen Umgang mit anderen“ fördern. Nicht erlaubt sind Drohungen und Hassbotschaften, die Personen direkt angreifen, etwa wegen deren ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit. Bei der Umsetzung seiner Richtlinien verlässt sich Facebook weiterhin darauf, dass Nutzer anstößige Inhalte melden. Problematische Grenzfälle wird es natürlich weiterhin geben. Doch man muss Facebook zubilligen, dass es sich immerhin um universelle Standards bemüht. Das ist nicht gerade einfach in einem globalen Netzwerk von über einer Milliarde Menschen, die in verschiedenen Kulturen und Rechtsordnungen leben. Insofern ist der "Kodex Facebook“ ein globales aufklärerisches Projekt, dessen Bedeutung man nicht unterschätzen sollte. Immanuel Kant hätte es geliked. Wie denken Sie darüber? Bitte schreiben Sie mir unter