Das Geheimnis der Fledermaus

Warum springen gefährliche Viren so oft von Fledermäusen auf Säugetiere und dann den Menschen über?

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Ob Ebola, SARS oder Covid-19, wie das neue, von China ausgehende Coronavirus inzwischen heißt: Das Reservoir dieser Erreger waren stets Fledertiere. Warum aber springen gefährliche Viren so oft von Flughunden oder Fledermäusen auf Säugetiere und dann den Menschen über? Und weshalb bleiben die Reservoirwirte meist von Krankheiten verschont? Diesen Fragen gingen US-Forscher nun nach, indem sie die Zellen von Affen und Flughunden mit Viren infizierten, die Ebola ähnelten.

Während Erstere rasch abstarben, wehrten sich die anderen erfolgreich gegen die Infektion. Der Grund dafür dürfte sein, dass das Immunsystem von Fledertieren Botenstoffe ausschüttet, welche die Abwehr massiv hochregulieren und zugleich Entzündungen dämpfen. Beim Wirtstier bleiben Symptome daher aus, was dem Virus wiederum erlaubt, seine Vermehrungsrate hochzufahren, ohne dem Wirt zu schaden. Steckt sich jedoch ein anderes Tier oder der Mensch mit den nun besonders aggressiven „Turbo-Viren“ an, können mangels adäquater Immunreaktion die Folgen besonders gravierend sein.