Das Zika-Virus wird durch Moskitos übertragen.

Gefahrenanalyse

Neue Erkenntnisse über das Zika-Virus

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Denn seit bekannt ist, dass Mütter den zur Familie der Flaviviren gehörenden Keim auf ihre Ungeborenen übertragen und bei den Babys schwere Hirnschäden entstehen können, versucht die Wissenschaft mit Hochdruck, potenzielle zusätzliche Übertragungswege und weitere Risiken zu entschlüsseln. Nun wurden einige neue Daten bekannt: So verdichten sich die Hinweise darauf, dass, wie bereits vermutet, eine Ansteckung von Mensch zu Mensch möglich ist. In der Vaginalschleimhaut dürften sich die Viren "überraschend lang" halten, berichtete "Spektrum der Wissenschaft". In der Samenflüssigkeit scheinen die Erreger gar 180 Tage lang infektiös zu bleiben. Sex wie auch Bluttransfusionen gelten als Ansteckungsquellen. Forscher der Yale University und brasilianische Mediziner glauben zudem, dass die schweren Hirnschäden -die Mikrozephalie -womöglich nur einen Teil der möglichen Konsequenzen darstellen. Es sei nicht auszuschließen, dass Netzhautund Gehörschäden zu gewärtigen seien. Diese Vermutungen fußen auf Erkenntnissen in der Vergangenheit über Gesundheitsgefahren durch andere Viren. Eine international besetzte Zika-Arbeitsgruppe verwies vorige Woche anhand von Fallberichten außerdem auf verschiedene Nervenerkrankungen.

Alwin   Schönberger

Alwin Schönberger

Ressortleitung Wissenschaft