Interview

Spieleforscher: Warum "Mensch ärgere Dich nicht" ein religiöses Spiel ist

Wussten Sie, dass „Super Mario“ Gehirnareale vergrößert? Jens Junge, Spielewissenschaftler und Direktor des Instituts für Ludologie in Berlin im Interview. [E-Paper]

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von Till Hein

profil: Mein zehnjähriger Sohn und seine Kumpel haben nur noch „Minecraft“, „FIFA“ und „Fortnite“ im Kopf. Werden analoge Gesellschaftsspiele bald aussterben?
Junge: Machen Sie sich da keine Sorgen. Seit 2010 ist die Brettspielbranche in Europa jedes Jahr um bis zu zehn Prozent gewachsen. Seit dem Spiel „Die Siedler von Catan“ nutzen mehr und mehr Menschen im Alter von 30 bis 100 Jahren analoge Brettspiele.

profil: Tatsächlich? Unlängst ergab eine Studie, dass auch Männer und Frauen über 60 inzwischen öfter am Bildschirm spielen als analog.
Junge: Ich weiß. Das liegt vor allem am Daddeln auf dem Smartphone. Schon in der U-Bahn kommt da täglich jede Menge Spielzeit zusammen. Der wöchentliche Skat-Abend fällt dann weniger ins Gewicht. Dennoch: Auch analoge Spiele sind eine Wachstumsbranche.

profil: Ähneln sich die Spielvorlieben weltweit?
Junge: Es gibt kulturelle Unterschiede. In der westlichen Welt herrschen eher wettbewerbsorientierte Gesellschaftsspiele vor, in vielen asiatischen Ländern dagegen Spiele, bei denen es um Kooperation geht.

profil: Brettspiele ohne Wettbewerb?
Junge: „Pandemic Legacy“ etwa ist auch in Deutschland populär. Ziel dieses Spiels ist es, gemeinsam zu verhindern, dass eine Pandemie um sich greift. Man kann also nur im Kollektiv gewinnen. Angesichts von Corona war „Pandemic Legacy“ beinahe prophetisch.

profil: „Monopoly“ dagegen können Sie nicht leiden. Warum?

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