Die Tage werden wieder länger

Wintersonnenwende: Die Tage werden wieder länger

Aktuell. Der astronomische Winter beginnt am 22. Dezember

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Der kalendarische und astronomische Winteranfang ist in diesem Jahr am 22. Dezember um exakt 00.03 Uhr MEZ. Früher stellte man zur Wintersonnenwende große Schalen mit Obst auf den Tisch. Man hoffte, dann auch im kommenden Jahr reichlich davon zu haben. Heute noch gehören Schüsseln voller Nüsse und Mandarinen untrennbar zur Adventzeit. Da schon immer zur Wintersonnenwende große Lichterfeste stattfanden, erschien es praktikabel, Weihnachten mit diesen zusammenzulegen.

Feiern zur Wintersonnenwende
Von nun an werden die Nächte täglich kürzer, bis zur Sommersonnenwende am 21. Juni. Die Kenntnis von der Sonnenwende ist übrigens uraltes Wissen: Schon mit der 3.600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra (Deutschland) konnten Menschen ihren Termin bestimmen. Dass auch Feiern zur Wintersonnenwende eine alte Tradition haben, zeigen frühgeschichtliche Kultstätten wie das englische Stonehenge.

Bereits die Griechen feierten zu Ehren des Fruchtbarkeitsgottes Dionysos, während die römischen Sklaven zu den Saturnalien "dienstfrei" hatten und einmal machen konnten, was sie wollten. Die Goten und Sachsen vertrieben die winterliche Dunkelheit erfolgreich, indem sie beim "Yule-Girth-Fest" auf Bergen Feuer anzündeten. Diese sollten die Kraft der Sonne stärken.

Kultische Feuer
Die Römer feierten am kürzesten Tag des Jahres ihren Gott Saturn, die Germanen begingen das Julfest mit kultischen Feuern. Mit der Christianisierung in Mitteleuropa ersetzte das Weihnachtsfest zur Erinnerung an die Geburt Jesu die heidnischen Bräuche, das Licht als ein Symbol des Feiertages blieb.

Meteorologen haben bereits seit dem 1. Dezember Winter. Um Klimastatistiken besser berechnen zu können, teilen Wetterexperten international das Jahr in Quartale mit ganzen Monaten ein.

Doch nicht überall ist der 22. Dezember der kürzeste Tag: Auf der Südhalbkugel genießt man die längste Sonnenscheindauer des Jahres. Schließlich ist dort Sommer, was viele während der Weihnachtsferien zu einem Trip in entsprechende Gefilde verführt.

(APA/Red)