Zum Tod von Nelson Mandela (1918-2013)

Nachruf. Otmar Lahodynsky über sein Treffen mit Mandela 1994 in Brüssel

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Trotz Verfolgung und jahrzehntelanger Haft hat Nelson Mandela den Kampf gegen die Apartheid fortgesetzt und nie den Mut verloren. Vielleicht hat er gerade mit seiner Unbeugsamkeit und seinem duldsamen Leiden in der Haft, das ihm weltweite Popularität einbrachte, dem rassistischen Regime in Pretoria den Todesstoß versetzt.

Viel zu lange hat gerade auch Europa die Sanktionen gegen das Apartheid-System nur halbherzig durchgeführt. Bei seiner ersten Besuchstournee in der EU war das schlechte Gewissen vieler EU-Politiker deutlich zu spüren.

Ich hatte selbst das Privileg, Mandela 1994 in Brüssel zu treffen. Bei einem Gala-Empfang der jüdischen Gemeinde in Brüssel erzählte er eine berührende Anekdote aus seinem Leben: Als Laufbursche bei einem Rechtsanwalt in Johannesburg musste er immer das Mittagessen bei einem Lebensmittelgeschäft am anderen Ende der Stadt holen. Als er seinen Chef fragte, ob er das Essen nicht bei einem näheren Laden einkaufen könnte, bekam er ein Fahrrad. Das Lunch wurde weiterhin im gleichen Geschäft eingekauft. Mandela: "So wie die jüdische Gemeinde in Südafrika zusammenhält und einander hilft, sollten bald auch alle Südafrikaner geeint sein." Zumindest ein Teil seines Traums ging in Erfüllung.

+++ Ex-Gefängnis­wärter Christo Brand über seine Zeit als Aufseher von Nelson Mandela und die Freundschaft, die sich ­daraus entwickelte. +++