Ein Mann schaut in einer Profiküche in einen Kühlschrank.
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Nachhaltige Gastronomie: Energieeffizienz beginnt bei der Türdichtung

Energieverluste durch defekte Türdichtungen treiben Kosten in Profiküchen in die Höhe. Warum regelmäßige Pflege für nachhaltige Gastronomie entscheidend ist.

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Warum viele Betriebe ein kleines, aber kostspieliges Detail übersehen

In der Gastronomie sind Nachhaltigkeitsthemen wie regionale Produkte, energieeffiziente Geräte oder CO₂-Bilanzen inzwischen Standard. Doch ein Punkt wird laut Technikexperten erstaunlich oft vernachlässigt: die Türdichtungen von Kühlgeräten.

„In der Praxis sehe ich es immer wieder, selbst in modern ausgestatteten Betrieben sind die Gummis rissig, porös oder verschmutzt“, Geschäftsführer von Meisterdichter, Lin. „Viele unterschätzen, welchen Einfluss das auf Energieverbrauch und Hygiene hat.“

Wenn kalte Luft entweicht – und Geld gleich mit

Defekte oder schlecht sitzende Türdichtungen haben direkte Folgen: Kalte Luft entweicht, warme Luft dringt ein. Das Kühlaggregat muss häufiger anlaufen, um die Solltemperatur zu halten – mit messbaren Auswirkungen.
So zeigt eine Untersuchung: Im Bereich Gewerbekälte macht die Kühlung rund 26 % des Stromverbrauchs in Großküchen aus.
 Und eine Analyse fand heraus: Die Wärme- bzw. Kälteverluste über die Türdichtung können bei Kühlgeräten etwa 13–17 % der Gesamtwärmebelastung betragen.

„In manchen Betrieben summieren sich die Mehrkosten pro Gerät im Jahr auf mehrere hundert Euro“, so Lin. „Und das ist völlig vermeidbar.“

Dazu kommt: Häufigerer Betrieb belastet den Kompressor stärker, was wiederum die Lebensdauer des Geräts verkürzt. „Gerade in Zeiten dauerhaft hoher Strompreise ist das schlicht unwirtschaftlich“, ergänzt Lin.

Hygienerisiko durch vernachlässigte Dichtungen

Neben dem Energie-Aspekt spielt auch die Lebensmittelsicherheit eine entscheidende Rolle: In beschädigten oder verschmutzten Dichtungen lassen sich Schmutz sowie Bakterien ansammeln. Wenn die Temperatur nicht konstant bleibt, erhöht sich für einen Gastronomiebetrieb das Risiko von Beanstandungen bei Hygieneinspektionen oder sogar einer Kontamination.

„Defekte Türdichtungen gehören zu den häufigsten Beanstandungsgründen bei Kühltechnik­kontrollen“, sagt Lin. Auch hier gilt: Die Lösung ist einfach – Sichtprüfung, Reinigung und rechtzeitiger Austausch.

Kleine Maßnahme, großer Effekt

Lin empfiehlt Gastronomiebetrieben folgende Vorgehensweise:

  • Alle zwei bis drei Monate Sichtprüfung der Dichtungen.
  • Monatlich Reinigung – insbesondere Rillen, Gleitränder und Übergänge.
  • Jahresfrist: Austausch defekter Gummis spätestens nach 12 bis 18 Monaten, je nach Nutzung und Zustand. 

Der Aufwand ist gering, die Wirkung beträchtlich: geringerer Energieverbrauch, längere Lebensdauer der Kühlgeräte, reduziertes Risiko bei Hygienekontrollen.

Kontext & Hintergrund

Das Thema Kühlung ist in der Gastronomie kein Nischenthema: Laut einer Studie von ernaehrung-nachhaltig.de entfallen in Großküchen rund 26 % des Stromverbrauchs auf Kühltechnik – nur Lüftung war mit ca. 25 % vergleichbar. 

Zudem zeigt Forschung im Bereich Kühlgeräte: Der Anteil der Wärme- bzw. Kältebelastung über Türdichtungen liegt etwa zwischen 13 % und 17 % der Gesamtlast.

Das heißt: Wird dieser Bereich nicht beachtet, entsteht ein vermeidbarer Mehrverbrauch und Risiko – sowohl wirtschaftlich als auch hygienisch.

Fazit

Nachhaltigkeit in der Gastronomie beginnt nicht erst bei der Anschaffung großer, teurer Geräte – sondern bei der Pflege bestehender Technik. „Wer auf seine Türdichtungen achtet, spart Energie, vermeidet Ausfälle und zeigt, dass Nachhaltigkeit in der Küche nicht nur ein Schlagwort ist“, so Lin.

Es lohnt sich daher, dass Gastronomiebetriebe diesen kleinen Detailbereich in ihren Wartungs- und Hygieneprozessen verankern – mit spürbarem Impact für Kosten, Umwelt und Betriebssicherheit.