Die Affäre Waldheim: eine Bühnendiskussion mit profil im Theater Akzent
profil ist im September 55 geworden. Seit der ersten Ausgabe beißt sich die Redaktion in die großen Fälle dieses Landes. Warum? Um durch Aufdeckung von Missständen zu einer besseren Zukunft und einer stabilen Demokratie beizutragen. Was wir da erlebt haben, was die brenzligsten Situationen waren, wie wir arbeiten und woran wir gerade dran sind – das erzählen wir euch im Theater Akzent, wo unsere Investigativ-Journalist:innen mit Zeitzeugen und Betroffenen über die Skandale des Landes diskutieren.
Vor der Winterpause stehen noch zwei Termine auf dem Programm:
17.10.2025: profil & Waldheim
Eine Affäre für die Geschichtsbücher
Österreich war das erste Opfer von Nazideutschland. So wollte es die offizielle Sichtweise bis in die späten 1980er-Jahre. Dass der Opfermythos überwunden wurde, liegt auch an profil. Und an den Folgen der Waldheim-Affäre, die die Redaktion aufdeckte.
1986 war Kurt Waldheim an der Spitze seiner Karriere angelangt. Der ehemalige Außenminister und UNO-Generalssekretär kandidierte für das höchste Amt der Republik: Bundespräsident. Doch mitten im Wahlkampf kommen Enthüllungen über seine Rolle während der NS-Zeit zu Tage. Obwohl er es lange leugnete, wird klar: Waldheim war Mitglied sowohl bei der SA als auch beim NS-Studentenbund. Die Beweise dafür lieferte profil nach aufwendigen Recherchen.
Wie viel wusste Waldheim von Kriegsverbrechen am Balkan? Was kann man ihm anlasten? An seiner Person entbrannte die Diskussion zur Verantwortung Österreichs für die schlimmsten Verbrechen der Geschichte. Trotz internationalem Druck und Protesten gewann Waldheim die Wahl und wurde Bundespräsident. Die Enthüllungen von profil legten damals offen, was viele in Österreich nicht wahrhaben wollten – und sie beschäftigen das Land vier Jahrzehnte später noch immer.
Wie gelang es dem Magazin, die Lücken in Waldheims Biografie aufzudecken? Und wie wirkt die Affäre bis in unsere Gegenwart, darüber diskutiert profil-Innenpolitik Chef Gernot Bauer mit:
- Dr. Barbara Staudinger: Direktorin des Jüdischen Museums Wien
- Andreas Khol: ehemaliger ÖVP-Nationalratspräsident und Zeitzeuge
- Oliver Rathkolb: Historiker, Universität Wien
- Eva Nowotny, ehemalige Botschafterin in den USA und außenpolitische Beraterin von Bundeskanzler Franz Vranitzky
- Christoph Kotanko: damals profil-Redakteur, ehemaliger KURIER-Chefredakteur, heute Kolumnist OÖN
OSKA begleitet den profil- Abend mit einem Live-Solo.
Tickets für die Live-Diskussion zu profil & Waldheim am 17.10.2025 gibt´s hier
Der letzte Termin 2025 der profil-Serie "Unbequeme Wahrheiten" findet am 29.11.2025 im Theater Akzent statt.
Tickets gibt es gleich hier.
Wir freuen uns auf Sie!
Ein Rückblick auf unsere bisherigen Bühnen-Termine:
17.09.2025: profil & die FPÖ
Eine Geschichte ohne Missverständnisse
Als profil am 7. September 1970 erstmals erschien, lautete die Coverzeile: „FPÖ – zwischen Macht und Pleite“. Es war der Auftakt zu 55 Jahren publizistischer Auseinandersetzung zwischen einem Aufdecker-Magazin und einer Partei, die vom „dritten Lager“ über Jörg Haiders rechtspopulistische „Bewegung“ unter Herbert Kickl zur stärksten Kraft bei der Wahl 2024 wurde (In unserem Investigativ-Podcast "nicht zu fassen" haben wir Kickl eine eigene Staffel gewidmet (hören Sie hier gleich rein)).
profil steht für Bürgerrechte, Medienfreiheit und Europa; die FPÖ für Inländerrechte, Medienfeindlichkeit und EU-Ablehnung. Kritiker warfen dem Magazin vor, den Freiheitlichen von Haider bis Kickl zu viel Bühne geboten zu haben. Doch auf offener Bühne weiß man, wo der andere steht. Die Geschichte von profil und der FPÖ ist – so gesehen – eine Geschichte ohne Missverständnisse.
Wie Haider, Strache und Kickl mit dem profil umgingen – und das profil mit ihnen, darüber diskutierte profil-Chefredakteurin Anna Thalhammer mit:
- Andreas Mölzer: FPÖ-naher Publizist
- HC Strache: Ex-Vizekanzler
- Eva Linsinger: ORF-Report
- Gernot Bauer: profil-Innenpolitikchef
17.05.2025: profil & René Benko
Als profil rund um seinen Miteigentümer recherchierte
Vom Wunderwuzzi hinter Gitter. René Benko schuf ein international hoch angesehenes Milliardenimperium – und legt die größte Pleite der Zweiten Republik hin. Als Immobilienmogul René Benko von Politik, Banken und Wirtschaft noch gefeiert wurde, hinterfragte profil bereits sein Geschäftsmodell – obwohl Benko sogar Miteigentümer von profil war. Das schüchtert uns freilich nicht ein, wir publizierten zig Stories sowie eine Investigativ-Podcaststaffel (hören Sie gleich hier rein). Wie war es möglich, dass Benko die Öffentlichkeit und seine Geschäftspartner so lange täuschen konnte? Hat die Baubranche generell ein Problem? Wie kann das in Zukunft vermieden werden – und was passiert jetzt mit ihm und den Resten seines Reiches?
profil-Chefredakteurin Anna Thalhammer begrüßte auf der Bühne:
- Johannes Zink, Staranwalt und Geschädigtenvertreter
- Nina Tomaselli, Grüne Abgeordnete und Fraktionsführerin im U-Ausschuss
- Rainer Fleckl, der Journalist hat ein Buch über Benko geschrieben
- Profil-Wirtschaftschefin Marina Delcheva hat sich tief in das Firmenuniversum hineingegrabe
17.06.2025: profil, Wirecard & Putins Spione
Als die Chefredakteurin Teil eines Spionage-Thrillers wurde
Wer seine Nase zu tief in die Angelegenheiten anderer steckt, wird selbst zum Ziel. So ergeht es profil-Chefredakteurin Anna Thalhammer gerade, der Putin seine Spione auf den Hals hetzt. Sie bewegt sich journalistisch seit Jahren im geheimdienstlichen Milieu – und hat federführend Maulwürfe im System auf die Bühne gezerrt. Mutmaßlich korrupte Beamte haben im Auftrag des flüchtigen Wirecard-Chefs Jan Marsalek für den Kreml spioniert. Sie laufen ebenso frei herum, wie jene Spionin, die Thalhammer verfolgt hat. Wie kann das sein? Was tut sich in Wien, der Hauptstadt der Spione?
profil-Chefreporter Stefan Melichar moderierte die Diskussion und sprach mit:
- Anna Thalhammer, CR und Herausgeberin von profil
- Michael Kloibmüller, ehemaliger Innenministeriumssektionschef und Opfer
- Thomas Riegler, Historiker und Geheimdienstexperte
- Jörg Leichtfried, SPÖ-Staatssekretär für Verfassungsschutz
Beide Termine wurden mit einem Solo von Clara Luzia begleitet.
Programm & Termine
Wo?
Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien
Wann?
17.05.2025 profil & René Benko (Programm-Details & Tickets)
Musik Live-Act Clara Luzia (solo)
17.06.2025 profil & Wirecard & Putins Spione (Programm-Details & Tickets)
Musik Live-Act Clara Luzia (solo)
17.09.2025 profil & Die FPÖ (Programm-Details & Tickets)
Musik Live-Act OSKA (solo)
17.10.2025 profil & Die Waldheim-Affäre (Programm-Details & Tickets)
Musik Live-Act OSKA (solo)
29.11.2025 profil & Ibiza, Casinos, Kurz, KTM (Programm-Details & Tickets)
Musik Live-Act Ankathie Koi (solo)
Beginn jeweils 19:30 Uhr
€ 24,–
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