#brodnig: Telefonieren Sie noch? (Teil 2)

Über Geschmack lässt sich streiten: Wie eine Kolumne über das Smartphone die Leser spaltete.

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Lustig, welche Themen Menschen polarisieren. Vor drei Wochen habe ich eine Kolumne verfasst, in der ich argumentierte, das "Smartphone" gehöre umbenannt - denn diese Geräte werden von vielen kaum noch fürs Telefonieren genutzt. Wir klicken und wischen auf den Dingern vor allem herum. Nun hat dieser Text sowohl positives als auch negatives Feedback hervorgerufen. Und es kamen auch einige wunderbare Ideen, wie man diese Geräte in Zukunft nennen sollte.

Ich möchte mich bei ihnen für die verlorenen Minuten ihres Lebens entschuldigen. Ich hoffe, meine zukünftigen Texte wirken ernst genug - wobei ich da nichts versprechen kann.

Da moderner Journalismus heißt, mit den Leserinnen und Lesern einen Dialog zu führen, will ich sowohl auf die negativen als auch auf die positiven Rückmeldungen eingehen: Eine Handvoll Leser fand das Thema trivial - und das teilten sie mir extra mit. Ich möchte mich bei ihnen für die verlorenen Minuten ihres Lebens entschuldigen. Ich hoffe, meine zukünftigen Texte wirken ernst genug - wobei ich da nichts versprechen kann.

Zu meiner Freude gab es auch viel positive Rückmeldung: Einem Teil gefiel die Anregung, die Geräte "Katzenfotomaschine" zu nennen - nur die Hunde-Fans fanden das weniger lustig. An dieser Stelle: Sorry für die einseitige Berichterstattung einer Katzenliebhaberin! Weiters hatten Leser super Ideen, wie man die Geräte umtaufen könnte: Sie schlugen Worte wie "Hirnhilfe","Scrollowisch","Pocketbrain" oder "Körperteil" vor. Die außergewöhnlichste Wortkreation war "Intelligence outsourcing Trackable Sur(f )veillance System featuring Friends-in-a-pocket On Demand", kurz "IoTSurvSysFoD". Bei Letzterem bin ich nicht sicher, ob sich das durchsetzen wird. Interessant an den Vorschlägen ist, dass sie zeigen, was die eigentliche Aufgabe der klugen Geräte ist: Wir lagern einen Teil der Denk- und Gedächtnisleistung an sie aus. Und ein bisschen fühlen sich die Dinger wie ein Körperteil von uns an - nur dass man Körperteile zum Glück nicht verlegen kann. Merci für das viele Feedback!

Ingrid   Brodnig

Ingrid Brodnig

ist Kolumnistin des Nachrichtenmagazin profil. Ihr Schwerpunkt ist die Digitalisierung und wie sich diese auf uns alle auswirkt.