Netrebko übernahm Patronanz für Kinderopern

Musik. Anna Netrebko erklärt im Gespräch mit „profil“ ihren Einsatz für kindgerechte Opernaufführungen

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Anna Netrebko feiert gerade Erfolge in Verdis „Il Trovatore“ bei den Salzburger Festspielen. Die russische Sopranistin setzt sich aber nun auch für kindergerechte Opernaufführungen ein. Sie übernahm die Patronanz für Kinderopern im Schloss Esterházy in Eisenstadt.

2015 wird dort die Oper „Die Schneekönigin“ des russischen Komponisten Sergej Banewitsch nach einem Märchen von Hans Christian Andersen in einer deutschsprachigen Neufassung aufgeführt werden. „Es gibt darin wunderschöne Musik, fast wie in einer Puccini-Oper, aber auch tolle Bühneneffekte wie ein fliegender Schlitten“, erklärt Netrebko gegenüber profil. Als 16-Jährige hat sie selber am Mariinski-Theater in St. Petersburg die Rolle der Gerda gesungen.

Es sei ihr wichtig, Kinder an die Kunstform der Oper heranzuführen, aber man müsse dabei auf die Bedürfnisse und Erwartungen von Kindern eingehen. Sänger und Orchester müssten mit diesem jungen Publikum in einen Dialog treten, und man dürfe es nicht langweilen. Daher sei die Auswahl von kindgerechten Opern wichtig. „Ich würde jetzt nicht mit meinem Sohn in eine „Tristan und Isolde“-Aufführung gehen, sondern erst, wenn er dafür bereit ist“, sagt Netrebko.

Im Juni 2015 wird die „Schneekönigin“ im Haydn-Saal von Schloss Esterházy zehnmal für Schulklassen und Familien gezeigt werden, so der Chef der Esterházy-Stiftung Stefan Ottrubay. „Die Familie Esterházy spielte in der Operngeschichte immer eine große Rolle“. So habe Josef Haydn seine eigenen und Barock-Opern in einem eigens errichteten Theater im Stammschloss Esterhaz, heute Fertöd in Ungarn, aufgeführt. „Da gab es in Wien noch gar kein Opernhaus. Da ist Kaiserin Maria Theresia für Opernpremieren extra aus Wien angereist.“