Rapid-Trainer Peter Stöger steht auf einem Fußballplatz, trägt rotes T-Shirt, im Hintergrund ein Rapid-Schriftzug
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Rapid Wien: plötzlich Meisterkandidat. Wie konnte das passieren?

Mit Ex-Austria-Meistertrainer Peter Stöger und einer Reihe von Millioneneinkäufen träumt das lange erfolglose Rapid Wien vom ersten Titel seit 17 Jahren. Die Chancen stehen tatsächlich gut – aber nicht nur wegen Rapid.

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Rapid Wien ist Rekordmeister, Fanmagnet, mit 25.000 Mitgliedern der größte Fußballklub des Landes und: sehr leidensfähig. Seit 17 Jahren ist man nun schon ohne Titel, obwohl jedes Jahr die „Mission 33“ angegangen wird, also der 33. Meistertitel der Vereinshistorie. In der Realität rangiert Rapid zwischen Freunderlwirtschaft, Pleiten und Fan-Krawallen. Im vergangenen Frühjahr gingen zehn von 16 Liga-Partien verloren. Anfang März bewarfen Fans die Polizei in Hartberg mit Klotür und Waschbecken. Am Ende wurde Rapid bloß Fünfter.

Doch in der neuen Saison ist etwas anders. Rapid eilt der Konkurrenz davon – dem Meister Sturm Graz, dem schwerreichen Red Bull Salzburg. Der neue Rapid-Trainer Peter Stöger, eigentlich eine Austria-Ikone, wird gefeiert. Die Bilanz nach sieben Runden: überlegene Tabellenführung, fünf Punkte Vorsprung.

Die Situation ist ungewohnt. Seit 2013 ging der Meisterteller zehnmal nach Salzburg und zweimal nach Graz. Nun erklärte Wolfsberg-Coach Didi Kühbauer: „Rapid ist der absolute Meisterkandidat.“ Damit ist er nicht allein. Ganz Österreich sieht Rapid neuerdings als Titelfavoriten. TV-Experten, Analysten und sogar der Salzburg-Sportchef Rouven Schröder, der vor wenigen Tagen festhielt: „Rapid hat den stärksten Kader.“ Was tut sich da in Wien-Hütteldorf?

Gerald Gossmann

Gerald Gossmann

Freier Journalist. Schreibt seit 2015 für profil kritisch und hintergründig über Fußball.