Viel Spritzwein, wenig Eitrige: Wien als Tortendiagramm
Neulich schrieb ich darüber, dass Infografiken eine der großartigsten Erfindungen der Menschheit sind. Vor allem stehe ich auf frei erfundene Diagramme, die aber doch irgendwie wahr sind.
Solche Bilder liefert auch die Facebook-Seite „Wien in leiwanden Grafiken“. Per Tortendiagramm wird dort die Wiener Seele erklärt. Etwa, wie naturverbunden die Wiener sind:
Ein Kreisdiagramm zeigt, dass Wiener unter „Zeit in der Natur verbringen“ hauptsächlich „Im Schanigarten sitzen und saufen“ verstehen.
Und auch mit manch einem Klischee wird aufgeräumt:
Ein Kreisdiagramm zeigt, dass am Würstelstand häufiger Touristen „A Eitrige mid an Bugl und an Sechzehna Blech“ bestellen.
Die Seite ist so toll, weil sie mit Augenzwinkern und trotzdem liebevoll über Wiener Eigenarten berichtet. Infografiken sind das perfekte Medium für solche Selbstironie. Sie wirken glaubwürdig, selbst wenn sie totaler Humbug sind.
Warum machen die Betreiber das? Der „Club der Komischen Künste“ aus dem Wiener Museumsquartier steckt dahinter. Ihre Facebook-Seite soll als Werbung dienen und auf das Buch neugierig machen, das im Herbst 2015 im Holzbaum-Verlag erscheint. Das verheimlichen die Betreiber aber gar nicht.
Auch dazu gibt es natürlich eine Grafik:
Ein Tortendiagramm zeigt, dass diese Seite zu 5 % aus Freude und zu 95 % zur Bucherstellung (und zum Geldverdienen) existiert.
Welche Wiener Eigenarten sollten als Grafik dargestellt werden? Falls Sie Ideen haben, können Sie hier kommentieren oder die Autorin auf Twitter kontaktieren. Wir danken der Seite „ Wien in leiwanden Grafiken“, dass wir ihr leiwandes Bildmaterial verwenden durften.