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Umweltsünden: Graz-Köflacher Bahn mit dubiosem Partner?

Wirtschaft. Umweltsünden, Kinderarbeit: Graz-Köflacher Bahn mit dubiosem Partner?

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„Es ist noch alles offen. Bis zum Ende der Verhandlungen ist Stillschweigen vereinbart.“ Das sagt der Sprecher der Graz-Köflacher Bahn (GKB). Hinter den Kulissen aber herrscht helle Aufregung.

Der Grund: Das steirische Eisenbahn- und Busunternehmen im Eigentum der Republik sucht für seine Logistiktochter LTE einen neuen Partner. Ihr alter – der Baukonzern Porr AG – hatte sich von ihr getrennt. Aus einem halben Dutzend Bewerber ging ein Unternehmen der übel beleumundeten Konzerngruppe Glencore Xstrata als aussichtsreichster Kandidat hervor. Der Rohstoffhändler steht wegen Kinderarbeit, Umweltsünden, Gewalt gegen Gewerkschafter und Steuervermeidung in Afrika und Südamerika am Pranger renommierter NGOs, darunter die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der UN.

Vergangenen Mai warfen die UN Glencore vor, Aluminiumoxid für iranische Uran-Zentrifugen an den Iran geliefert zu haben. Das Unternehmen bestritt alle Vorwürfe. Der oberste Eisenbahngewerkschafter Roman Hebenstreit ist entsetzt: „Hat der Aufsichtsrat keinen Genierer? So einen Partner kann man nur wählen, wenn Geld alles zählt und die Moral nichts.”

Edith   Meinhart

Edith Meinhart

ist seit 1998 in der profil Innenpolitik. Schreibt über soziale Bewegungen, Migration, Bildung, Menschenrechte und sonst auch noch einiges