Salzburger Missmanagement

Finanzskandal. Salzburg verspekulierte nicht nur das Vermögen seiner Bürger, sondern versagte auch beim Krisenmanagement

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Dies belegen ein in der Vorwoche bekannt gewordener Rohbericht des Rechnungshofs und ein profil vorliegendes Gutachten des Linzer Rechtsprofessors Meinhard Lukas. Demnach verlor Salzburg bei der vom damaligen SPÖ-Finanzlandesrat David Brenner angeordneten, panikartigen Auflösung von 250 Derivatgeschäften im Oktober vergangenen Jahres 205,5 Millionen Euro. Bisher lautete die Darstellung der Finanzabteilung, es sei ein Ertrag von 28 Millionen Euro realisiert worden. Laut Lukas-Gutachten sei die Auflösung „ohne konkrete Abbaustrategie“ durchgeführt worden, die Dokumentation sei „dürftig“ gewesen. Die Rechnungshofprüfer haderten mit der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Finanzabteilung. „Trotz mehrfacher Urgenzen“, so die Klage im Rohbericht, legte das Land teilweise „keine Bestätigungen“ über den Umfang diverser Kreditaufnahmen vor. Fazit der Prüfer: „Dies trug dazu bei, dass eine vollständige Darstellung der Schulden des Landes Salzburg nicht möglich war.“

Gernot   Bauer

Gernot Bauer

ist Innenpolitik-Redakteur.