MODELLBAUER: Künstler Andreas Fogarasi

Weihnachten im Taxi

Der diesjährige Otto-Mauer-Preisträger Andreas Fogarasi stellt sein Werk auf ein Podium. Nicht leicht zu erfassen, aber lohnend.

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Wie zeigt man als Künstler mittleren Alters einen repräsentativen Einblick in sein Werk auf engem Raum? Vor dieser Frage stehen alljährlich die Träger des renommierten Otto-Mauer-Preises, die nach dessen Verleihung im Wiener Jesuitenfoyer ("Andreas Fogarasi. Modelle“, Bäckerstraße 18, 1010 Wien, otto-mauer-fonds.at; bis 17.1.2017) ausstellen. Andreas Fogarasi, 1977 in Wien geboren, entschied sich für eine schlichte Lösung: Auf einem Podium platzierte er zahlreiche Modelle, die er einst für seine Ausstellungen auf der ganzen Welt baute, etwa in der Reina Sofia (Madrid), im Grazer Kunstverein oder im ungarischen Pavillon auf der Biennale Venedig 2007 - für seine dortige Arbeit, eine Filminstallation über Budapester Kulturvereine, erhielt er sogar den Goldenen Löwen. In den Modellen lassen sich marmorne Präsentationsflächen und Skulpturen, etwa eine aktuell in Mexico City ausgestellte Dachkonstruktion, entdecken. Darüber hinaus präsentiert Fogarasi Papierarbeiten, etwa jene, in denen er anhand von Logos der österreichischen Bundesländer untersucht, wie diese sich selbst darstellen. Und in einem frühen Video räsoniert ein Taxifahrer über Weihnachten - und die FPÖ. Wer mit dem Werk des Künstlers nicht vertraut ist, muss es sich durch viel Nachblättern erschließen. Erst mithilfe der aufliegenden Kataloge kann man nachvollziehen, worum es hier geht. Dennoch: lohnend.

Nina   Schedlmayer

Nina Schedlmayer