Sebastian Hofer

Aus der Redaktion

Die Woche in der profil-Redaktion.

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Redaktionsintern galt Sebastian Hofer bisher als relativ ordentlicher Zeitgenosse: kommt meistens pünktlich, räumt seinen Schreibtisch alle paar Wochen auf, wirkt selten verwirrt. Doch nun gibt er einen Einblick in sein wahres Wesen: „In meinem E-Mail-Eingang befinden sich derzeit 47.184 Nachrichten. Exakt 3770 davon habe ich noch nie gelesen.“ Trotzdem plagen Hofer keinerlei Gewissensbisse: „Was wichtig ist, wird mich finden.“ Die aktuelle Titelgeschichte ist ein flammendes Plädoyer für die Unordnung – in der Wohnung, auf dem Schreibtisch, im E-Mail- Account und, nicht zuletzt, in Beziehungen. Das Prinzip Chaos ist zu Unrecht in Verruf geraten. Tatsächlich befreit es das Denken von strukturierten Zwängen und eröffnet unserem Handeln neue, ungeahnt luftige Räume. Hofers Fazit: „Erst die Unaufgeräumtheit macht den Menschen zum Menschen, das Leben lebenswert.“

Häupl-Nachfolge

Am Samstag dieser Woche kommt es in Wien zur Kampfabstimmung um die Nachfolge des Wiener Langzeit-Bürgermeisters Michael Häupl. Was dabei für die SPÖ auf dem Spiel steht, sowohl auf Gemeinde- als auch auf Bundesebene, analysiert Christa Zöchling. Doch nicht nur in Österreich genießen die Roten inzwischen Patientenstatus – quer durch Europa steckt die Sozialdemokratie in einer tiefen Sinn- und Existenzkrise. Das Außenpolitikressort widmet dem Phänomen diese Woche einen monothematischen Schwerpunkt. Im profil-Interview rechnet der renommierte US-Wahlkampfmanager Stanley Greenberg (der so illustre Kunden wie Bill Clinton und Tony Blair, aber auch Alfred Gusenbauer beriet) mit der Abgehobenheit der linken Eliten ab: „Sie haben es sich in einer elitären, urbanen, kosmopolitischen Weltsicht gemütlich gemacht. Sie sind daran gescheitert, zu verstehen, was die große Mehrheit der Arbeiterschaft erlebt und mit wie viel Unsicherheit sie konfrontiert ist.“

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