Glawischnig: "Ich vermisse die Politik nicht"

Was macht eigentlich die Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig?

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Die Kollegen in der Partei waren entsetzt, der Rest des Publikums rieb sich ungläubig die Augen: Wie konnte ausgerechnet die langjährige Bundessprecherin der Grünen bei einem Glücksspielkonzern anheuern? Im heurigen März, fast ein Jahr nach ihrem Ausstieg aus der Politik, hatte Eva Glawischnig bekannt gegeben, dass sie ab sofort für Novomatic arbeiten werde - als Leiterin der Stabsstelle für Nachhaltigkeitsmanagement und verantwortungsvolles Spiel. "Ich wollte schon immer bei den ganz Großen dabei sein", erklärte Glawischnig damals trocken - und trat kurz danach aus der Partei aus. Seither hat man nicht mehr viel von ihr gehört. Die Teilnahme an einer Diskussion beim Forum Alpbach - auf Einladung von Medienminister Gernot Blümel - war das erste Lebenszeichen seit Monaten (Bild). Und was tut sie sonst so?

Frau Glawischnig werde zu gegebener Zeit über ihre Aktivitäten berichten, erklärt Novomatic-Sprecher Bernhard Krumpel auf profil-Anfrage und bittet bis dahin um Geduld. Bekannt wurde immerhin, dass Glawischnig mittlerweile im Aufsichtsrat der deutschen Novomatic-Tochter Löwen Entertainment sitzt. Vor ein paar Tagen verschickte Novomatic eine Presseaussendung, in der es um die Verlängerung einer Kooperation mit der MedUni Wien geht. Glawischnig wird darin zitiert: "Kooperationen im Bereich Suchtprävention, Wissenschaft und Forschung sind Teil der unternehmerischen Verantwortung von Novomatic. Dieses Engagement ist nicht auf Österreich beschränkt, sondern findet in allen Ländern statt, in denen wir tätig sind." Sowohl fachlich als auch persönlich sei Frau Glawischnig "eine Bereicherung für uns", schreibt der Novomatic-Sprecher. Die Ex-Grüne selbst ist offenbar auch angetan. "Ich vermisse die Politik nicht", erklärte sie in Alpbach gegenüber der Tageszeitung "Kurier". Ihr neuer Job mache "großen Spaß".

Rosemarie Schwaiger