Am Praterstern soll eine Waffenverbotszone entstehen (Symbolbild)

Planungschaos am Praterstern

Der Praterstern ist einer der heikelsten Plätze der Stadt. Jetzt wird er umgestaltet. Reichlich intransparent.

Drucken

Schriftgröße

Alkoholverbot, Jugendbanden, Obdachlose. Der Praterstern im 2. Wiener Bezirk ist einer der meistfrequentierten und heftigst debattierten Plätze der Hauptstadt. Nun fahren die Baumaschinen auf. Der Platz wird umgestaltet. Derzeit verwandelt sich etwa eine ehemalige Polizeistation in ein Restaurant. Weiters wird die sogenannte Pergola demontiert, eine 330 Meter lange Stangenkonstruktion, die sich rund um den Praterstern zieht.

Interessant daran ist, dass die letzte tiefgreifende Umgestaltung des Platzes gerade einmal zwölf Jahre her ist. Erst 2008 wurde die Pergola aufgestellt (Kosten: rund 850.000 Euro) und ein neuer umfassender Gesamtplan für den Praterstern erstellt.

Wie sieht nun das Konzept für den neuerlichen Umbau aus? Wer danach fragt, erhält verwirrende Antworten. Aus dem Büro von Bezirksvorsteherin Ursula Lichtenegger (Grüne) heißt es auf profil-Anfrage, es gäbe gar kein Konzept. Die Pläne für den Praterstern seien "noch nicht fertig". Warum werden dann bereits Gastro-Flächen errichtet und Pergolen entfernt? Das sei lediglich "notwendige Vorarbeit", so ein Sprecher. Die echte Umgestaltung hingegen beginne erst 2021. Geplant seien dann Grünflächen, Wasserspiele und 45 Bäume.

Wird auf einem der städtebaulich und (sozial-)politisch herausforderndsten Plätze Wiens ohne Plan gefuhrwerkt? Nein, widersprechen die Leopoldstädter NEOS. "Es gibt durchaus ein Konzept, das den Parteien im Bezirk auch gezeigt wurde", sagt Christian Moritz, deren Vize-Chef. Nur sei es nicht öffentlich. "Das liegt vermutlich daran, dass nicht alle Finanzierungsfragen geklärt sind." Bis dahin bleibt das Konzept offenbar streng geheim.