Bundeskanzler Sebastian Kurz mit Wladimir Putin in Moskau (Februar 2018)

"Haben Sie Geduld mit Europa!": Was heimische Politiker Putin sagen möchten

Diese Woche kommt Kremlchef Wladimir Putin zu einem Arbeitsbesuch nach Wien. Was Politiker und Wirtschaftstreibende ihm zur Begrüßung zu sagen haben.

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„Die traditionell guten Beziehungen zwischen Österreich und Russland sind zum Vorteil beider Länder. Es ist positiv, wenn sich Österreich als neutrales Land auch so verhält und vorgefestigte Haltungen einiger EU-Mitgliedsstaaten nicht widerspruchslos übernimmt, sondern eine differenzierte und ausgleichende Rolle einnimmt. Die Sanktionen schaden Russland und Österreich. Wir wissen, dass die EU hier eine sehr verfestigte Meinung hat. Es muss aber im Sinne Österreichs, der EU und Russlands sein, dass es sehr bald zu einer diplomatischen Lösung kommt.“ Johann Gudenus, geschäftsführender FPÖ-Klubomann

Johann Gudenus

„Sie haben in den vergangenen Jahren durch völkerrechtswidrige Aktivitäten in der Ukraine das Verhältnis zum Westen schwer belastet. Trotzdem plädiere ich schon länger für einen schrittweisen Abbau der Sanktionen im Gegenzug für die schrittweise Erfüllung des Minsker Abkommens. Heute bekommt der Wunsch nach Normalisierung unserer Beziehungen angesichts des völlig irrationalen und gefährlichen Agierens von US-Präsident Trump zusätzliche Aktualität. Daher und auch wegen der traditionell guten Beziehungen mit Österreich begrüße ich Ihren Besuch bei uns. Lassen Sie uns ein neues Kapitel der bi- und multilateralen Beziehungen eröffnen.“ Karlheinz Kopf, ÖVP-Abgeordneter und Generalsekretär der WKÖ

Karlheinz Kopf

„Das Verhältnis Österreich-Russland ist gut. Die Österreicher stehen zu Russland. Die Sanktionen sind europäisch, und wir müssen uns durchwurschteln. Wir sind ja ein kleines Land, politisch gesehen fast niemand. Das öffnet uns aber auch Tür und Tor. Ich freue mich immer wieder, wenn ich Präsident Putin treffe. Ich frage ihn dann, wie es mit dem Schifahren geht. Er ist ja voll fit.“ Karl Schranz, Skilegende und Hotelier

Karl Schranz

„Ich bin an und für sich gegen die Wirtschaftssanktionen, weil sie die falschen Leute treffen. Was wir haben, ist ein politisches Problem, das auch politisch gelöst werden muss. Haben Sie Geduld mit Europa!“ Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer (WKÖ)

Richard Schenz