Rainer Nikowitz: Sicherer ist sicherer

Die Minister Sobotka und Doskozil wetteifern darum, wer von ihnen Österreich am allersichersten macht. Nach oben gibt es da keine Grenzen.

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Sobotka: Ich will Kameras auf den Hauptplätzen aller Dörfer mit mehr als 500 Einwohnern. Doskozil: Aha! Und die drunter sollen im Sumpf des Verbrechens versinken oder wie? Sobotka: Des lass i mir net nachsagen: Also gut, Kameras überall. Auf jedem Haus, österreichweit. Doskozil: Ganz schwach. Viele Verbrechen passieren innerhalb der Familie. Also: Kameras in jedem Wohnzimmer! Sobotka: Pffft! Und was is mit den Schlafzimmern? Bad? Oder Klo! Gerade am Klo isses brandgefährlich! Doskozil: Na ja. Soll sein. Aber bei den Anhaltelagern für Flüchtlinge kannst mir net des Wasser reichen. Jetzt greift sogar schon die EU meine Libyen-Idee auf. Sobotka: Aber das ist natürlich viel zu kurz gedacht, weil es zu nah ist. Ich sag: Tschad. Und im Osten Libanon. Doskozil: Südafrika! Und Turkmenistan! Sobotka: Antarktis. Und … Japan! Doskozil: Aber Japan is ja schon auf der falschen Seite von Afghanistan. Sobotka: Da siechst wieder, wie ernst es mir mit der Sicherheit meiner Landsleut is! Doskozil: Dafür streich i denen, die abgelehnt worden san, glei die Grundversorgung. Sobotka: I streich’s ihnen scho, bevor sie abgelehnt werden. Doskozil: Und i, bevor’s kumman! Sobotka: Bei mir müssen s’ überhaupt zahlen, wenn s’ kumman. Doskozil: Und i schick eana scho vorher an Zahlschein – wurscht, ob’s kumman! Sobotka: Und i …, i … Verdammt! Doskozil: Ha! And the Oscar goes to … Sobotka: Gfrei di net z’fruah. De ham durt a des falsche Kuvert ghabt.

Dieser Artikel stammt aus dem profil Nr. 10 vom 6.3.2017. Das aktuelle profil können Sie im Handel oder als E-Paper erwerben.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort