Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) mit Österreichs Handball-Torwart Thomas Eichberger

Sportfreund Kogler

Als Vizekanzler und Sportminister hat Grünen-Chef Werner Kogler einige Pflichttermine, die nicht immer mit dem grünen Weltbild harmonieren.

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Eine vergleichsweise einfache Übung war der Besuch der derzeit laufenden Handball-Europameisterschaft in der Wiener Stadthalle. Dort ließ sich Kogler – einen rot-weiß-roten Fanschal um den Hals – mit österreichischen Spielern wie Mannschaftskapitän Nikola Bilyk und Tormann-As Thomas Eichberger ablichten. Aus grüner Sicht sind Handballer im Gegensatz zu Fußball-Profis unverdächtig: Sie verdienen keine Millionen, fliegen nicht kreuz und quer durch Europa und haben nur bodenständige Fans. Anders ist die Ausgangslage beim Skispektakel in Kitzbühel, das von Autokonzernen gesponsert wird und bei dem sich Reich und Schön (teils im Privatjet eingeflogen) ein elitäres Stelldichein geben.

Kogler nicht in Kitzbühel

Auf profil-Anfrage heißt es aus Koglers Büro, der Vizekanzler werde nicht zum Hahnenkamm-Rennen am 25. Jänner fahren. Beim weniger glamourösen Nachtslalom in Schladming am 28. Jänner wird der Sportminister hingegen anwesend sein.

Geklärt wird noch, ob der Sportminister am 5. Juli den Formel-1-Grand-Prix in Zeltweg beehren wird. profil-Tipp: eher nicht. Autorennen in 1000-PS-Boliden vertragen sich kaum mit den ökologischen Vorstellungen der Grünen. Ebenfalls unbeantwortet lässt das Kogler-Büro die Anfrage, ob der Vizekanzler den heurigen Opernball am 20. Februar (Frackpflicht!) besuchen wird. profil-Tipp: eher schon. Zum einen gilt die Tanzveranstaltung in der Oper als Staatsball der Republik, den ein Vizekanzler nicht schwänzen sollte. Und zum anderen bewies Kogler erst unlängst, kein Ballmuffel zu sein. Mit grüner Krawatte um den Hals war er beim Steirerball in der Wiener Hofburg angetanzt.

Gernot   Bauer

Gernot Bauer

ist Innenpolitik-Redakteur.