Vorwürfe gegen ATIB-Kindergarten in Wien

Türkentum und Islam als Erziehungsinhalte – Trägerverein zwei Mal vom Verfassungsschutz überprüft.

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profil berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über Vorwürfe gegen den Kindergarten Marienkäfer, der in einem Gebäude des Moscheedachverbands ATIB (Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich) in Wien-Favoriten untergebracht ist. Träger des Kindergartens ist der ATIB zurechenbare Verein NOKTA. Laut profil legte NOKTA in seinem pädagogischen Kindergartenkonzept, das 2009 bei der zuständigen Wiener Magistratsabteilung 11 (Kinder- und Jugendhilfe) eingereicht wurde, die Betonung auf Türkentum und Religion. So ist es laut dem profil vorliegenden Konzept "ein wichtiger Punkt, Kindern türkische Wertvorstellungen sowie die türkische Kultur altersgerecht zu vermitteln". Überdies sei "die religiöse Erziehung ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit". Den Kindern würden "durch eine ausgebildete Seelsorgerin zwei Mal die Woche die islamischen Werte vermittelt".

Wie profil weiter berichtet, musste der Kindergarten im Vorjahr sein pädagogisches Konzept auf Verlangen der MA 11 ändern. Die Bezüge zu Türkentum und Islam entfielen. Allerdings bekennt sich der Trägerverein NOKTA in einer profil vorliegenden Version seiner Statuten zur staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet in Ankara. NOKTA wurde auf Ansuchen des Magistrats bereits zwei Mal vom Verfassungsschutz überprüft, der Kindergarten zuletzt im Februar von der MA 11 kontrolliert.

Wie die APA am 19. April berichtete, erhielt NOKTA von der Stadt Wien im Vorjahr 227.000 Euro an Förderung zum Betrieb des Kindergartens.