EU-Wahl 2024

Wen wählen? Das Wahlkabinchen zur EU-Wahl hilft

Testen Sie im Quiz, mit welcher Partei Sie bei der EU-Wahl 2024 am häufigsten übereinstimmen.

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Am 9. Juni wählt Österreich seine 20 Abgeordneten für das Europäische Parlament. Sie werden Österreich in Europa vertreten, die Europäische Kommission kontrollieren und gemeinsam mit dem Europäischen Rat EU-weit geltende Gesetze beschließen. Aber welche Partei vertritt Ihre Interessen bei EU-Themen am ehesten?

Wahlkabinchen

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Alle Antworten der Parteien finden Sie im Folgenden Text nach Partei sortiert:

Die Antworten der ÖVP

1. Was muss sich an der EU ändern?

ÖVP
Bürokratie abbauen, Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit stärken, Außengrenzen schützen, Frieden und Wohlstand sichern.
2. Sollte Österreich mehr Kompetenzen an die EU abgeben?
ÖVP
Nein. Europa soll sich auf die großen, übergeordneten Themen konzentrieren.

3. Die EU hat derzeit 27 Mitgliedstaaten. Wie viele sollen es maximal sein?

ÖVP
Eine Erweiterung der EU zu den festgelegten Kriterien finde ich gut.

4. Soll die Ukraine Teil der EU werden?

ÖVP
Für die Ukraine gelten dieselben Regeln wie für alle anderen Staaten.
5. Soll die Türkei Teil der EU werden?
ÖVP
Vollmitgliedschaft nein, aber eine pragmatische Zusammenarbeit.
6. Sollen Asylanträge nur noch an den EU-Außengrenzen gestellt werden können?
ÖVP
Ja, um illegale Migration wirksamer zu bekämpfen.
7. Sind die EU-Sanktionen gegen Russland angemessen?
ÖVP
Ja. Putin ist für den Angriffskrieg auf die Ukraine verantwortlich. Die Sanktionen sind eine notwendige Maßnahme.
8. Angenommen, ein EU-Staat wird angegriffen. Soll Österreich bei der Verteidigung helfen?
ÖVP
Ja, aber im Rahmen unserer Neutralität.
9. Soll es eine gemeinsame EU-Armee geben?
ÖVP
Nein, aber eine gemeinsame Sicherheitspolitik im Rahmen unserer Neutralität.
10. Soll es für EU-Staaten, die ihre Klimaziele verfehlen, höhere Strafen geben?
ÖVP
Nein. Die bestehenden Sanktionen in Form von Vertragsverletzungsverfahren sind ausreichend.
11. Soll die EU eine Sozialunion mit einheitlichen Mindeststandards werden?
ÖVP
Nein. Dieser Ansatz ist weder realistisch noch finanzierbar.
12. Die EU steht für …
ÖVP
… Frieden, Stabilität, Wohlstand, Sicherheit und Zusammenhalt.

Die Antworten der SPÖ

1. Was muss sich an der EU ändern?
SPÖ
Die EU muss an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet werden und Europa sozialer, demokratischer und fairer machen.
2. Sollte Österreich mehr Kompetenzen an die EU abgeben?
SPÖ
Ja. Bei Steuerfragen soll das Einstimmigkeitsprinzip im Rat zur qualifizierten Mehrheitsentscheidungen werden.
3. Die EU hat derzeit 27 Mitgliedstaaten. Wie viele sollen es maximal sein?
SPÖ
35. Beitrittsverhandlungen mit den Westbalkan-Staaten, der Ukraine, Moldawien und Bosnien finde ich gut.
4. Soll die Ukraine Teil der EU werden?
SPÖ
Eine europäische Perspektive ist ein wichtiges Signal. Ein Beitritt während des Krieges ist nicht vorstellbar.
5. Soll die Türkei Teil der EU werden?
SPÖ
Will die Türkei EU-Mitglied werden, muss sie Menschen-, Grund- und Freiheitsrechte einhalten.
6. Sollen Asylanträge nur noch an den EU-Außengrenzen gestellt werden können?
SPÖ
Wir brauchen schnellere Asylverfahren, Rückführabkommen sowie eine faire Verteilung in Europa.
7. Sind die EU-Sanktionen gegen Russland angemessen?
SPÖ
Die EU sollte für eine effektive Umsetzung der Sanktionen sorgen und deren Wirksamkeit regelmäßig evaluieren.
8. Angenommen, ein EU-Staat wird angegriffen. Soll Österreich bei der Verteidigung helfen?
SPÖ
Österreich sollte an der Spitze der humanitären Hilfeleistung stehen und so seinen Beitrag zur Beistandspflicht erfüllen.
9. Soll es eine gemeinsame EU-Armee geben?
SPÖ
Nein, aber eine stärkere europäische Zusammenarbeit in Militärfragen.
10. Soll es für EU-Staaten, die ihre Klimaziele verfehlen, höhere Strafen geben?
SPÖ
Wichtig ist, dass die richtigen Maßnahmen umgesetzt und bestehende Zielsetzungen nicht weiter verwässert werden.
11. Soll die EU eine Sozialunion mit einheitlichen Mindeststandards werden?
SPÖ
Ja. Dadurch wird Arbeitnehmer:innenfreizügigkeit gesichert und Lohn- und Sozialdumping zurückgedrängt.
12. Die EU steht für …
SPÖ
… Frieden, Freiheit, Demokratie und Wohlstand.

Die Antworten der FPÖ

1. Was muss sich an der EU ändern?
FPÖ
Weniger Zentralismus, Massenzuwanderung, unrealistische Klimaziele und Freiheitsbeschränkung (z.B. Digital Services Act).
2. Sollte Österreich mehr Kompetenzen an die EU abgeben?
FPÖ
Nein. Brüssel sollte Kompetenzen an die Mitgliedsstaaten zurückgeben.
3. Die EU hat derzeit 27 Mitgliedstaaten. Wie viele sollen es maximal sein?
FPÖ
Keine Erweiterung, da diese mit einschneidenden Reformen (z.B. Ende des Einstimmigkeitsprinzips im Rat) verbunden wird.
4. Soll die Ukraine Teil der EU werden?
FPÖ
Nein. Die Ukraine würde den Großteil der Agrar- und Kohäsionsförderungen erhalten und hat Korruptionsprobleme.
5. Soll die Türkei Teil der EU werden?
FPÖ
Nein, die Verhandlungen sollten beendet werden. Ein muslimisches Land, das teils nicht in Europa liegt, hat keine Beitrittsperspektive.
6. Sollen Asylanträge nur noch an den EU-Außengrenzen gestellt werden können?
FPÖ
Die EU sollte sich überhaupt davon verabschieden, Asylanträge von Menschen aus der gesamten Welt anzunehmen.
7. Sind die EU-Sanktionen gegen Russland angemessen?
FPÖ
Nein, die Sanktionspakete haben ihr Ziel nicht erreicht. Dafür leiden europäische Bürger unter den Folgen (z.B. Teuerung).
8. Angenommen, ein EU-Staat wird angegriffen. Soll Österreich bei der Verteidigung helfen?
FPÖ
Österreich wären aufgrund seiner Neutralität jedenfalls Grenzen gesetzt.
9. Soll es eine gemeinsame EU-Armee geben?
FPÖ
Nein. Wir brauchen keine Doppelgleisigkeit mit den bestehenden NATO-Strukturen.
10. Soll es für EU-Staaten, die ihre Klimaziele verfehlen, höhere Strafen geben?
FPÖ
Nein. Die Klimaziele sind zu unrealistisch. Wir brauchen eine ökonomisch und gesellschaftlich vertretbare Klimapolitik.
11. Soll die EU eine Sozialunion mit einheitlichen Mindeststandards werden?
FPÖ
Nein. Die Mitgliedstaaten haben unterschiedlichste ökonomische Voraussetzungen, Sozialsysteme und Kulturen.
12. Die EU steht für …
FPÖ
… Weniger Freiheit, mehr Zentralismus – zumindest so, wie sie derzeit besteht.

Die Antworten der Grünen

1. Was muss sich an der EU ändern?
Die Grünen
Klimaschutz, Green Deal, Solidarität und Schutz der Demokratie müssen vorangetrieben werden.
2. Sollte Österreich mehr Kompetenzen an die EU abgeben?
Die Grünen
Ja. für mehr Handlungsfähigkeit müssen z.B. Vetorechte (außer bei der Verteidigung) fallen.
3. Die EU hat derzeit 27 Mitgliedstaaten. Wie viele sollen es maximal sein?
Die Grünen
Das ist abhängig von unvorhersehbaren Entwicklungen.
4. Soll die Ukraine Teil der EU werden?
Die Grünen
Langfristig ja. Jetzt ist enge Zusammenarbeit und Unterstützung bei Reformen wichtig.
5. Soll die Türkei Teil der EU werden?
Die Grünen
Die Frage stellt sich erst, wenn die Türkei eine gefestigte Demokratie ist.
6. Sollen Asylanträge nur noch an den EU-Außengrenzen gestellt werden können?
Die Grünen
Nein. Das ist laut GFK, EMRK und den Verfassungsprinzipien der EU nicht möglich.
7. Sind die EU-Sanktionen gegen Russland angemessen?
Die Grünen
Ja, bzw. sollten sie aufgrund anhaltender Kriegsverbrechen erweitert werden.
8. Angenommen, ein EU-Staat wird angegriffen. Soll Österreich bei der Verteidigung helfen?
Die Grünen
Ja, solidarisch mit Ausrüstung, Ausbildung und humanitärer Hilfe, aber nicht durch Kampftruppen.
9. Soll es eine gemeinsame EU-Armee geben?
Die Grünen
Nein, aber engere Zusammenarbeit, das Nutzen von Synergien und damit mehr Sicherheit.
10. Soll es für EU-Staaten, die ihre Klimaziele verfehlen, höhere Strafen geben?
Die Grünen
Ja. Die Verfehlung braucht Konsequenzen, von der Ermahnung bis zu Strafzahlungen.
11. Soll die EU eine Sozialunion mit einheitlichen Mindeststandards werden?
Die Grünen
Ja. Es braucht soziale Absicherung (vor Armut und Lohndumping) gerade in Krisenzeiten.
12. Die EU steht für …
Die Grünen
… Frieden, Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Vielfalt und Klimaschutz.

Die Antworten der Neos

1. Was muss sich an der EU ändern?
Neos
Die EU muss entscheidungs-, handlungsfähiger und demokratischer werden, um Antworten auf die großen Fragen zu geben.
2. Sollte Österreich mehr Kompetenzen an die EU abgeben?
Neos
Ja, wo wir gemeinsam stärker sind (z.B. bei Sicherheit, Energie, Klimaschutz oder Binnenmarkt).
3. Die EU hat derzeit 27 Mitgliedstaaten. Wie viele sollen es maximal sein?
Neos
Wer europäische Werte teilt und die Bedingungen erfüllt, ist ein Kandidat. Zuerst muss die EU aber aufnahmefähig werden.
4. Soll die Ukraine Teil der EU werden?
Neos
Ja, wenn sie die Anforderungen erfüllt und Putins Krieg abgewehrt hat.
5. Soll die Türkei Teil der EU werden?
Neos
Nein, die seit 1997 laufenden Verhandlungen sind gescheitert, so ehrlich muss man sein.
6. Sollen Asylanträge nur noch an den EU-Außengrenzen gestellt werden können?
Neos
Ja, weil wir so faire Verteilung, sichere Außengrenzen und menschenwürdige Verfahren sichern.
7. Sind die EU-Sanktionen gegen Russland angemessen?
Neos
Ja. Zudem sollten russische Gelder für den ukrainischen Wiederaufbau genutzt werden.
8. Angenommen, ein EU-Staat wird angegriffen. Soll Österreich bei der Verteidigung helfen?
Neos
Ja. Österreich muss sogar. Die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) verpflichtet uns im Angriffsfall zur Solidarität.
9. Soll es eine gemeinsame EU-Armee geben?
Neos
Ja. Weitere Schritte in eine Verteidigungsunion sind notwendig für unsere Sicherheit.
10. Soll es für EU-Staaten, die ihre Klimaziele verfehlen, höhere Strafen geben?
Neos
Die Regeln wurden bereits verschärft. Jetzt geht es ums Umsetzen.
11. Soll die EU eine Sozialunion mit einheitlichen Mindeststandards werden?
Neos
Es braucht Mindeststandards mit ökonomischer Rücksichtname auf Länder, aber keine überbordenden Regelungen.
12. Die EU steht für …
Neos
… eine Gemeinschaft, die uns stark macht. Wer sie schwächt, schwächt Österreich.

Die Antworten der KPÖ

1. Was muss sich an der EU ändern?
KPÖ
Die EU braucht eine Generalüberholung und ein neues demokratisches und soziales Fundament.
2. Sollte Österreich mehr Kompetenzen an die EU abgeben?
KPÖ
Nein. Souveräne Mitgliedsstaaten können leichter demokratische und soziale Errungenschaften erhalten und ausbauen.
3. Die EU hat derzeit 27 Mitgliedstaaten. Wie viele sollen es maximal sein?
KPÖ
So viele, wie sich auf eine gemeinsame soziale und demokratische Union einigen können.
4. Soll die Ukraine Teil der EU werden?
KPÖ
Nein. Statt geopolitischen Spielen braucht es zuallererst Frieden in der Ukraine.
5. Soll die Türkei Teil der EU werden?
KPÖ
Nein, nicht solange der türkische Staat demokratische Rechte missachtet und Krieg führt.
6. Sollen Asylanträge nur noch an den EU-Außengrenzen gestellt werden können?
KPÖ
Nein, das Recht auf Asyl ist nicht verhandelbar.
7. Sind die EU-Sanktionen gegen Russland angemessen?
KPÖ
Nein. Sanktionen müssen Putins ökonomische und machtpolitische Basis treffen, nicht die Bevölkerung.
8. Angenommen, ein EU-Staat wird angegriffen. Soll Österreich bei der Verteidigung helfen?
KPÖ
Ja, im Rahmen humanitärer Hilfe und aktiver Neutralitätspolitik.
9. Soll es eine gemeinsame EU-Armee geben?
KPÖ
Nein. Das ist nicht mit der Neutralität vereinbar und nützt nur den Rüstungskonzernen.
10. Soll es für EU-Staaten, die ihre Klimaziele verfehlen, höhere Strafen geben?
KPÖ
Ja, aber zugleich muss Klimapolitik öffentliche Investitionen fördern und Grundbedürfnisse schützen.
11. Soll die EU eine Sozialunion mit einheitlichen Mindeststandards werden?
KPÖ
Ja. Das ist Voraussetzung für echte europäische Integration.
12. Die EU steht für …
KPÖ
… Institutionen, in denen Profite der Konzerne und nicht das Wohl der Menschen im Mittelpunkt stehen. Das müssen wir ändern.

Die Antworten der DNA

1. Was muss sich an der EU ändern?
DNA
Die EU muss demokratischer werden (z.B. Mid-Term-Elections, Kommissions-Wahl per Vorschlagsliste, Parlament schlägt Gesetze vor).
2. Sollte Österreich mehr Kompetenzen an die EU abgeben?
DNA
Nein. Österreich sollte im Gegenteil Kompetenzen zurückholen.
3. Die EU hat derzeit 27 Mitgliedstaaten. Wie viele sollen es maximal sein?
DNA
Die maximale Anzahl der Mitgliedstaaten sollte sorgfältig abgewogen werden.
4. Soll die Ukraine Teil der EU werden?
DNA
Nein. Die Ukraine sollte neutral werden bzw. einen Sonderstatus erhalten.
5. Soll die Türkei Teil der EU werden?
DNA
Nein, Kultur, Politik und Wirtschaft sind zu unterschiedlich. Die Verhandlungen sollten abgebrochen werden.
6. Sollen Asylanträge nur noch an den EU-Außengrenzen gestellt werden können?
DNA
Ja, um eine effiziente Asylpolitik zu gewährleisten sollen Asylanträge im ersten sicheren Nachbarstaat gestellt werden.
7. Sind die EU-Sanktionen gegen Russland angemessen?
DNA
Nein. Die Sanktionen schaden der eigenen Bevölkerung. Die EU sollte mehr auf diplomatische Lösungen setzen.
8. Angenommen, ein EU-Staat wird angegriffen. Soll Österreich bei der Verteidigung helfen?
DNA
Nein. Österreich sollte auf Diplomatie setzen und aufgrund seiner Neutralität nicht direkt militärisch eingreifen.
9. Soll es eine gemeinsame EU-Armee geben?
DNA
Nein. Die Verteidigung sollte Aufgabe der Nationalstaaten bleiben.
10. Soll es für EU-Staaten, die ihre Klimaziele verfehlen, höhere Strafen geben?
DNA
Nein. Naturschutz und Klimapolitik sollte Verantwortung der einzelnen Staaten sein.
11. Soll die EU eine Sozialunion mit einheitlichen Mindeststandards werden?
DNA
Nein. Soziale Mindeststandards sollten von den Mitgliedstaaten selbst festgelegt werden.
12. Die EU steht für …
DNA
… eine gute Idee (wirtschaftliche Zusammenarbeit), die sich leider in eine falsche Richtung entwickelt hat.

Andere Entscheidungshilfen für die EU-Wahl 2024

Andere Entscheidungshilfen für die EU-Wahl

Das bekannte Format Wahlkabine.at gibt es erst wieder bei der kommenden Nationalratswahl im Herbst. 

Für die EU-Wahl gibt es noch weitere Entscheidungshilfen im Quizformat:

  • Wahlchecker.at wurde von der inklusiven Medienplattform andererseits ins Leben gerufen und soll ein Angebot für Menschen mit und ohne Behinderungen sein
  • Wahlrechner funktioniert ähnlich wie die aus vergangenen Wahlen bekannte Wahlkabine und erlaubt einen Vergleich mit anderen europäischen Parteien
  • ivote.at wurde vom Meinungsforschungsinstitut OGM ins Leben gerufen
Max Miller

Max Miller

ist seit Mai 2023 Innenpolitik-Redakteur bei profil. Schaut aufs große Ganze, kritzelt gerne und chattet für den Newsletter Ballhausplatz. War zuvor bei der „Kleinen Zeitung“.