Wer brennt für Brennpunkte?

Zu wenige Schul-Sozialarbeiter in Wien.

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Brennpunktschulen, Gewalt an den Schulen, Kultur-Konflikte: Der Bedarf an zusätzlichen Schul-Sozialarbeitern ist unbestritten. Gerade in Wien. Doch das Unterrichtsministerium und die Stadt Wien streiten über die Finanzierung. Sie sehen jeweils den anderen für die Sozialarbeit in Schulen zuständig und verweisen dabei auf die Verfassung. Dieser Kompetenzstreit hat mittlerweile zu einem veritablen Engpass an Personal geführt, das bei Streitereien schlichtet und die Lehrer im Umgang mit Problemschülern unterstützt.

"Wir sind bei einer österreichweiten Erhebung darauf gestoßen, dass Wien bisher nur 25 Schul-Sozialarbeiter beschäftigte. Das sind so viele wie in Tirol – das allerdings lediglich ein Fünftel der Schüler im Vergleich zur Hauptstadt hat", sagt der Generalsekretär im Bildungsministerium, Martin Netzer. Er sagt auch: Steiermark und Oberösterreich würden deutlich mehr Schul-Sozialarbeiter aufweisen und sie wie vorgesehen aus dem eigenen Budget bezahlen. Wien schichte hingegen Bundesmittel für Lehrer für Sozialarbeit um: "Die Lehrer fehlen in den Klassen – eine doppelte Schieflage." Die Stadt stellt nun 20 weitere Schul-Sozialarbeiter an und bezahlt sie aus der eigenen Kasse. Eigentlich zuständig bleibe aber der Bund.

Clemens   Neuhold

Clemens Neuhold

Seit 2015 Allrounder in der profil-Innenpolitik. Davor Wiener Zeitung, Migrantenmagazin biber, Kurier-Wirtschaft. Leidenschaftliches Interesse am Einwanderungsland Österreich.