Eine Mitarbeiterin des Kriseninterventionsteams bei der Trauerstelle vor dem BORG Dreierschützengasse am Donnerstag, 12. Juni 2025, nach dem Amoklauf in der Schule in Graz mit zehn Todesopfern. - FOTO: APA/ERWIN SCHERIAU

Wie Europa seine Schulen vor Amokläufen schützt

Wie lassen sich Amokläufe künftig verhindern? Andere Länder zeigen es vor.

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Der Schrecken von Graz ist kein Einzelfall – zumindest in Europa nicht. Seit dem Jahr 2000 drangen Täter mindestens 30-mal in Schulen oder andere Bildungseinrichtungen ein, um ein Blutbad anzurichten. Bei den wenigsten Amokläufen starben derart viele Menschen wie in Graz, doch alle schürten in der Bevölkerung dieselbe Angst um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen. Gänzlich verhindern lassen sich diese Taten wohl kaum. Manche Länder haben aber erfolgreich reagiert.

Die USA gehören nicht dazu. Die Vereinigten Staaten sind das Land mit den allermeisten „School Shootings“ – und tun wohl am wenigsten dagegen. Zwar werden auf regionaler Ebene immer wieder Sicherheitsmaßnahmen an Schulen verschärft, indem etwa bewaffnete Polizeibeamte beschäftigt, kugelsichere Fenster installiert oder unter bestimmten Bedingungen sogar Lehrer bewaffnet werden. Signifikant gesunken ist die Zahl der Massenmorde durch Schusswaffen, bei denen mehr als vier Opfer getötet wurden, bisher allerdings nur während des staatlichen Verbots von semi-automatischen Gewehren, das von 1994 bis 2004 in Kraft war. In diesen Zeitraum fiel allerdings auch der wohl folgenschwerste Amoklauf der US-Geschichte: „Columbine-Massaker“ 1999 im Bundesstaat Colorado.

Die intensive Berichterstattung über diesen schulischen Massenmord und die anhaltende mediale Verfügbarkeit von Filmmaterial und anderer selbst gefertigter Dokumente der beiden Täter führte zu zahlreichen Nachahmungstaten weltweit.

Studie „Zielgerichtete schwere Gewalt und Amok an Schulen“

von Jens Hoffmann, Karoline Roshdi und Frank Robertz

Max Miller

Max Miller

ist seit Mai 2023 Innenpolitik-Redakteur bei profil. Schaut aufs große Ganze, kritzelt gerne und mag Grafiken. War zuvor bei der „Kleinen Zeitung“.