Ein „funktionierendes System“ werde „zügig zerstört", so die Personalvertreter

Wiener Notärzte kritisieren „Unterversorgung“

Wiener Notärzte kritisieren „Unterversorgung“

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Wie „profil“ in seiner Montag erscheinenden Ausgabe (48/15) berichtet, kritisieren Personalvertreter der Wiener Berufsrettung (Magistratsabteilung 70) „das Risiko einer derzeit bestehenden deutlichen Unterversorgung der Stadt mit Notärztinnen und Notärzten“. Dies geht aus einem „profil“ vorliegenden, mit 19. November datierten Mail der Ärztevertreter im Dienststellenausschuss der Berufsrettung hervor, das an alle Notärzte verschickt wurde. In dem Schreiben erklären die Personalvertreter, dass die „bestehende erhebliche Verknappung der Notärztinnen und Notärzte unserer politischen Führung durchaus nicht ungelegen“ komme. Ziel dieser „restriktiven Personalpolitik“ sei es, „die notärztliche Versorgung in Wien neu zu organisieren“. In Zukunft könnten „Turnusärztinnen und Turnusärzte im Notarztdienst“ eingesetzt werden. Ein „funktionierendes System“ werde „zügig zerstört, ohne dass momentan klar ist, wie das neue System funktionieren wird“.

Wie „profil“ weiter berichtet verfügt die Wiener Berufsrettung derzeit über 50 Notärzte, obwohl der Stellenplan 74 vorsieht. Ronald Packert, Sprecher der MA 70, hält gegenüber „profil“ fest, „dass die notärztliche Versorgung selbstverständlich gesichert“ sei, auch dank der Kooperation mit Rotem Kreuz, Johannitern, Maltesern und Samariterbund. Seit Sommer wird von diesen Hilfsorganisationen ein eigenes Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) in Wien betrieben. Demnächst sollen zwei weitere NEFs dazu kommen.

Gernot   Bauer

Gernot Bauer

ist Innenpolitik-Redakteur.