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Wir checken, was andere behaupten

41% der österreichischen Bevölkerung haben Bedenken, im Internet zwischen Fakten und Falschmeldungen unterscheiden zu können. Hier schafft profil Abhilfe.

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Guten Morgen!

„Jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf seine eigenen Fakten.“ Dieser Satz stammt aus der Feder des 2003 verstorbenen US-Senators Daniel Patrick Moynihan und wurde bereits 1983 in einer Kolumne für die Washington Post abgedruckt. Im Jahr 2021 hat diese Devise mehr Bedeutung denn je: Angekommen im Informationszeitalter des Internets können sich falsche Behauptungen wie ein Lauffeuer verbreiten und bleiben nicht selten unwidersprochen.

Das möchte profil ändern. Letzte Woche haben wir mit unserem neuen Projekt faktiv eine Plattform gestartet, auf der wir Aussagen von Politikerinnen und Politikern, prominente Verschwörungstheorien und reichweitenstarke Social-Media-Postings auf Herz und Nieren prüfen. Wir hoffen, so einen Beitrag zu einem evidenzbasierten Diskurs liefern zu können. In den ersten Faktenchecks, welche die Redaktion die letzten Wochen intensiv recherchiert und vorbereitet hat, widmen wir uns einem bunten Potpourri aus Zitaten von Politiker:innen, Pressemitteilungen und Verschwörungstheorien. So können Sie hier nachlesen, warum Sigrid Maurers Behauptung „Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren so viel mehr weitergebracht im Klimaschutz als die letzten zehn Jahre zuvor zusammen“ bei Expert:innen auf Widerspruch stößt. Ob die ÖGK es, wie groß angekündigt, geschafft hat, bis Herbst 20.000 zusätzliche Plätze für Psychotherapie zur schaffen, haben wir uns hier genauer angesehen. Außerdem ist faktiv gemeinsam mit der renommierten deutschen Faktencheckplattform correctiv einem Gerücht nachgegangen, wonach die Corona-Impfung schwere Entzündungen auslösen soll. Warum wir für diese Aussage zum Urteil „unbelegt“ gekommen sind, können Sie hier herausfinden.

Das faktiv-Team.

Wie Sie sehen, ist also bereits einiges an Arbeit in das neue Projekt geflossen. Trotzdem hat faktiv-Projektleiter Jakob Winter Zeit gefunden, für die aktuelle profil-Ausgabe zu recherchieren, dass Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl bei einem Grundstücks-Deal in seinem Heimatort nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Und: In der profil-Titelgeschichte haben sich meine Kolleginnen Edith Meinhart und Christa Zöchling zum Uni-Beginn angesehen, was Corona mit den Studierenden gemacht hat. Die Pandemie geht inzwischen schließlich bereits in das vierte Semester. All das und vieles mehr können Sie im aktuellen Heft lesen.

Zum Abschluss noch eine Aufforderung: Sollten Sie künftig auf eine Behauptung stoßen, die Sie gerne näher unter die Lupe genommen haben wollen, können Sie sich hier an uns wenden: [email protected]. Wir hoffen, künftig zu einem informierten Diskurs in der Gesellschaft beitragen zu können, denn in Zeiten von „Message control“ und verschwörerischer Hochkonjunktur muss es eine gemeinsame Faktenbasis geben, an der die Realität gemessen werden kann.

Und teilen Sie gerne unsere Beiträge, wenn Sie in den sozialen Medien irreführende Behauptungen sehen – gemeinsam können wir das Lauffeuer der Desinformation eindämmen.

Haben Sie eine schöne Woche,

Katharina Zwins

PS: Hat Ihnen die Morgenpost gefallen? Dann melden Sie sich jetzt an, um Ihren Werktag mit aktuellen Themen und Hintergründen aus der profil-Redaktion zu starten:

Katharina Zwins

Katharina Zwins

war Redakteurin bei profil und Mitbegründerin des Faktenchecks faktiv.