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Wo liegt der (Impf-)Reiz?

Nach dem Burgenland will nun auch Oberösterreich eine Impflotterie. Wann ziehen andere nach?

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Es ist so weit, wir befinden uns mitten in der vierten Welle. Leider nicht am Strand – nein – sondern im Alltag mit dem Coronavirus. In einem wissenschaftlichen Kraftakt wurden, schneller als bei vielen anderen Krankheiten, wirksame und sichere Impfstoffe entwickelt. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung hat mindestens eine Dosis erhalten. Ein „Massensterben“ der Geimpften, wie es einige Verschwörungstheoretiker ankündigten, blieb aus. Pandemie vorbei - sollte man glauben.

Nun stehen wir aber wieder vor einem Lockdown. Die Intensivstationen sind gut gefüllt und zwar zum Großteil mit Ungeimpften. Natürlich liegen auch immunisierte Personen dort, ist die Impfung doch nicht zu 100 Prozent wirksam und hält der Schutz auch nicht ewig an. Und doch sollte man meinen, das sei genug Anreiz, um sich impfen zu lassen. Aber scheinbar nicht. Die Impfquote in Österreich hat sich gerade mal so auf 66 % hochgekämpft. Der Rest teilt sich laut Umfragen vor allem in zwei Gruppen: Jene, die sich nicht impfen lassen wollen und jene, die noch darüber nachdenken.

Während man die „Verweigerer“ mit Argumenten zu überzeugen versuchen muss, könnte man die zweite Gruppe wohl weit einfacher zum Impfen bewegen. Eine Studie der MedUni Wien in Kooperation mit der Donau-Universität Krems bestätigte: „Gutscheine oder auch eine Lotterie könnten motivierend wirken.“ Das zeigt sich auch im Burgenland: Das Bundesland hat die höchste Durchimpfungsrate – und eine Impflotterie, die gut angenommen wurde. Nun will auch Oberösterreich diesen Weg gehen.

Die Ideen für Impfanreize sind vielfältig und alle billiger als ein neuerlicher Lockdown, selbst wenn er „nur“ die Ungeimpften betreffen sollte.

Angst und Druck zu machen, kann nicht der einzige Weg sein, um Menschen dazu zu bringen, sich impfen zu lassen. Wie würden Sie Ungeimpfte motivieren? Schreiben Sie uns.

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