Zwei Kinder lösen eine Aufgabe
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Schüler, die mit 15 nicht sinnerfassend lesen können. Wer holt uns da raus?

Der Lehrermangel lässt nach, trotz Spardrucks gibt es mehr Geld. Gegen die grassierende Bildungsarmut hat die Regierung ein paar richtige Weichen gestellt. Doch ein Blick nach Deutschland zeigt, wie viel der Versuch einer echten Trendwende kostet.

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Ab Montag drücken auch 660.000 Kinder und Jugendliche im Westen des Landes wieder die Schulbank. Für die restlichen 506.000 Schülerinnen und Schüler Österreichs hat das Schuljahr bereits am 1. September begonnen. Von 125.000 Lehrerposten waren 0,15 Prozent oder 183 unbesetzt. In Wien mussten 22 Volksschulen improvisieren, weil ihnen klassenführende Lehrkräfte fehlten. Das bedeutet für die betroffenen Kinder und Eltern einen ordentlichen Stresstest. Im Vergleich zur Hochphase des Lehrermangels im Schuljahr 2022/2023, als die Gewerkschaft vor einem Systemkollaps warnte, Lehrkräfte wegen Überstunden reihum ins Burn-out schlitterten und Lehramtsstudierende im zweiten Semester schon mehr unterrichteten als studierten, hat sich die Lage aber deutlich entspannt. Die Aufnahmeoffensive, die damals unter ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek gestartet wurde, zeigt Wirkung. Auf 6500 offene Lehrerstellen im neuen Schuljahr bewarben sich 16.000 Menschen, darunter 2000 Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger aus anderen Berufsfeldern.

Clemens Neuhold

Clemens Neuhold

Seit 2015 Allrounder in der profil-Innenpolitik. Davor Wiener Zeitung, Migrantenmagazin biber, Kurier-Wirtschaft. Leidenschaftliches Interesse am Einwanderungsland Österreich.