Aus der Redaktion

Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe kam selbst ein belastbarer Journalist wie Michael Nikbakhsh unter gehörigen Druck.

Drucken

Schriftgröße

Es galt, gemeinsam mit Gernot Bauer die Titelgeschichte zu den heftigen Turbulenzen rund um das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) fertig zu recherchieren und zu schreiben. Gleichzeitig konnte sich Nikbakhsh kaum der Anrufe von TV-Kollegen mit Bitten um Interviews erwehren. Der Grund: Tags zuvor hatte Nikbakhsh auf profil.at enthüllt, dass bei Hausdurchsuchungen im BVT auch umfangreiches Datenmaterial des „Extremismus“-Referats kopiert und beschlagnahmt worden war. Dass es sich bei diesen „höchst ungewöhnlichen und irritierenden Vorgängen“ (wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Freitag zu Protokoll gab) um eine veritable Staatsaffäre handelt, begründen die Cover-Autoren mit angemessen schnörkellosem Pathos: „Mittlerweile steht nicht weniger auf dem Spiel als die innere Sicherheit der Republik Österreich, um die sich die neue Mitte-rechts-Koalition angeblich so sorgt.“

Nach dem Shitstorm um Eva Glawischnigs Wechsel zum Glücksspiel-Giganten Novomatic ist der Konzern um Deeskalation bemüht. Die Ex-Grüne hat nach ihrer offiziellen Präsentation als Nachhaltigkeitsmanagerin vorerst Medienverbot. Für profil wurde jedoch eine Ausnahme gemacht. Clemens Neuhold und Jakob Winter trafen Glawischnig vergangenen Mittwoch zum Hintergrundgespräch im prunkvollen Novomatic-Forum unweit des Wiener Karlsplatzes. Glawischnig kam leger, ohne den Novomatic-Pin, den Konzern-Boss Harald Neumann ihr ein paar Tage zuvor medienwirksam angesteckt hatte. Unter kritischer Beobachtung des Unternehmenssprechers wollte die Ex-Grüne die Gefahren der Spielsucht nicht weiter vertiefen. Sie müsse noch „intensive Gespräche mit Experten führen“.

Ihre Redaktion