Zahltag

Unselbstständig Beschäftigte sind 12,3 Tage pro Jahr im Krankenstand

Warum diese Zahl gesunken ist - und welchen Anteil psychische Erkrankungen daran haben.

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Das sind die Zahlen von 2021. In den 1970er-Jahren war jeder unselbständig Beschäftigte im Schnitt noch 15 Tage pro Jahr im Krankenstand. Seither gehen die Fehlzeiten wegen Krankheit kontinuierlich zurück. Das ist neben verstärkter Gesundheitsvorsorge unter anderem darauf zurückzuführen, dass innerhalb der Erwerbsgesellschaft der Anteil der Arbeiterinnen und Arbeiter, die körperlich fordernde Berufe ausüben, sukzessive geringer wurde.  

Vor dem Ausbruch der Pandemie war jeder Versicherte durchschnittlich 13,3 Tage pro Jahr im Krankenstand. Durch mehrere Lockdowns und verstärktes Homeoffice wurde der Rückgang zuletzt noch beschleunigt. Im Jahr 2021 dauerte jeder Krankheitsfall im Schnitt 10,3 Krankenstandstage. Dadurch sind 3,4 Prozent des Arbeitsvolumens durch krankheitsbedingte Fehlzeiten entfallen – diese sogenannte Krankenstandsquote lag 1980 noch bei 4,8 Prozent.

Die häufigsten Ursachen waren mit insgesamt 43 Prozent Atemwegserkrankungen sowie Muskel- und Skelett-Erkrankungen, welche aber nur für 37 Prozent aller Krankenstandstage verantwortlich waren. Generell ist über alle Diagnosen hinweg zu beobachten, dass die Zahl der Krankenstandsmeldungen zurückgeht. Mit einer Ausnahme: Jene aufgrund von psychischen Erkrankungen steigt. Sie machen zwar nur 3,2 Prozent aller Fälle aus, verursachen aber mit elf Prozent aller Krankenstandstage besonders lange Fehlzeiten. Um dem entgegenzuwirken, bräuchte es deutlich mehr Vorsorgemaßnahmen.