Wie Facebook den Werbemarkt erobert

Google und Facebook nehmen mehr als zwei Drittel des US-Online-Werbemarkts ein.

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Im dritten Quartal 2016 verbuchte der Suchmaschinenriese 9,5 Milliarden Dollar mit digitalen Anzeigen in den USA, bei Face- book wiederum waren es 3,4 Milliarden Dollar, laut Interactive Advertising Bureau. Facebook will weitere Geschäftsfelder eröffnen: Inmitten von Videos sollen künftig bezahlte Einblendungen erscheinen, berichtet „Recode“ (YouTube hingegen, das zu Google gehört, schaltet die Werbung vor Beginn der jeweiligen Aufnahme). Facebook versucht zunehmend, Google auf diesem Markt Konkurrenz zu machen – dabei begann die Site von Mark Zuckerberg einst ganz klein.

Der zaghafte Anfang

Als thefacebook.com 2004 startete und nur College-Studenten als User zugelassen waren (siehe Screenshot), finanzierte es sich über digitale „Flyer“. Kleine, lokale Unternehmen und Studierende konnten um zehn bis 40 Dollar pro Tag ein bisschen Inseratenfläche kaufen, um ihre Partys oder Dienste für die Studierenden einzelner Universitäten anzupreisen. Ab 2005 hatte Facebook einen professionellen Anzeigenverkäufer (wirklich nur eine Vollzeitstelle) – die Werbeeinnahmen wuchsen rasant. Ab 2009 baute Facebook dann die Möglichkeiten des „Targeting“ aus, also von zielgerichteter Werbung. Ab nun bot die Plattform Werbekunden immer mehr Möglichkeiten, nach genauen Kriterien (Land, Geschlecht, Interessen) User anzusprechen.

Die schwindende Konkurrenz

Für 2017 zeichnet sich ein zunehmender Zweikampf zwischen Facebook und Google ab: Die Zugewinne am Werbemarkt gehen fast ausschließlich an die beiden Giganten – vor allem der Umsatz mit mobilen Inseraten (etwa für Nutzer am Smartphone) wächst derzeit.

Ingrid   Brodnig

Ingrid Brodnig

ist Kolumnistin des Nachrichtenmagazin profil. Ihr Schwerpunkt ist die Digitalisierung und wie sich diese auf uns alle auswirkt.