Microsoft übernimmt das Gaming-Unternehmen Activision Blizzard („Call of Duty“) um 68,7 Milliarden Dollar.
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Wird Microsoft King des Metaverse?

Microsoft hat den Gaming-Konzern Activision um knapp 70 Milliarden Dollar gekauft. Wie das unsere Zukunft verändern wird.

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Der größte Deal der Videospiel-Geschichte wurde diese Woche eingeschlagen: Microsoft übernahm das Gaming-Unternehmen Activision Blizzard („Call of Duty“) um 68,7 Milliarden Dollar. Was bedeutet das für Sie, liebe Leserin, lieber Leser? Mehr und mehr wird das Leben online stattfinden – und sich mit dem sogenannten Metaverse verweben.

Das Metaverse – die Zukunftshoffnung der Branche – ist nicht nur eine digitale Parallelwelt, sondern im Sprachgebrauch der Investierenden zum Synonym für Videospiele geworden. Darin soll eine Vernetzung aus Online-Spielwelten stattfinden, ein großer Austausch an Ideen und ein neuer Markt für digitale Produkte. Das fasziniert neben Microsoft auch andere „Big-Tech“-Unternehmen: Laut einem Statement des Ex-CEO von Activision planen die globalen Player Disney, Amazon, Apple und Google bereits in Richtung Metaverse. Der Social-Media-Riese Facebook hat sich daraufhin gleich in Meta umbenannt.

Laut Brandon Ewing, dem Global Consumer Marketing Manager von NVIDIA, gibt es vier Unternehmen, die genug Cash dafür besitzen würden, den besagten Deal einzugehen – Apple, Google (Alphabet), Amazon und eben Microsoft, welches vorgestern die Hälfte ihres Cashs für den historischen Erwerb ausgab. Damit hat sich Microsoft nun Blizzards Erfolg am mobilen Spielmarkt, mit Handyspielen wie “Candy Crush” von dem Anbieter “King”, mitgekauft. Dadurch könnte es sich ein Monopol in der Gaming-Industrie verschaffen, einer Branche, die laut einem Report (Mai 2021) mit 300 Milliarden Dollar mehr Wert ist als Hollywood und die Musikbranche zusammen.

Neu ist diese Praxis nicht. Tech-Giganten kaufen andere Tech-Giganten auf, es entstehen Monopole, die nicht nur die Gaming-Welt revolutionieren könnten, sondern auch soziale und gesellschaftliche Fragen aufwerfen: Wie wird ein Metaverse aussehen, das soziale Zusammenkünfte, Nachrichtenfeeds und Entertainment mit virtuellen Arbeitsplätzen vernetzt? Welche Probleme dieser Branche werden mittelbar auf unser zukünftiges Miteinander verlegt – von Algorithmen, die negativ auf die Psyche von Internetnutzenden wirken bis hin zu Gender-Diskriminierung in der Gaming-Branche und der Monopolisierung von Technologien, die spätestens mit der Pandemie alltäglich geworden sind – in diesem Video können Sie nachschauen, wie Corona unser Leben verändert hat.

Werden Sie beim Lesen dieser Zeilen nostalgisch nach Zeiten, in denen der Game Boy von Nintendo als die fortschrittlichste Spielkonsole galt und das „This could’ve been an E-Mail“-Meme noch ein Ausdruck technischer Hochnäsigkeit war? Noch ist nicht bekannt, inwiefern die Metaverse-Pläne tatsächlich Wirklichkeit werden könnten. Doch mit dem Aufkommen des Metaverse wird es zumindest wichtig zu wissen, welchem Tech-Giant die jeweiligen Plattformen gehören.

Das neue profil erscheint morgen als E-Paper und am Sonntag analog, unter anderem mit folgenden Themen: Skifahren in Österreich, die Geschichte von Auschwitz und die Debatte um die Impfpflicht.

Einen entspannenden Start ins Wochenende wünscht Ihnen

Elena Crisan

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Elena Crisan

Elena Crisan

Wenn sie nicht gerade für den Newsletter "Ballhausplatz" mit Politiker:innen chattet, schreibt sie im Online-Ressort über Wirtschaft und Politik.