So fährt Österreich zur WM, selbst wenn Bosnien heute gewinnt
Die Ausgangslage für das letzte WM-Qualifikationsspiel der österreichischen Fußballnationalmannschaft heute Abend (20:45 Uhr) ist klar: Wenn die Truppe von Coach Ralf Rangnick gegen den derzeit Gruppenzweiten Bosnien und Herzegowina gewinnt oder Unentschieden spielt, können sich die Verantwortlichen um ein Quartier für die WM in Kanada, den USA und Mexiko im Sommer 2026 umschauen. Das letzte Mal auf der Weltbühne vertreten war Österreich bei der WM in Frankreich im Jahr 1998. 28 Jahre später wieder bei einer Endrunde dabei zu sein, ist das erklärte Ziel des deutschen Erfolgstrainers und seiner Mannschaft: „Für mich ist es das wichtigste und größte Spiel in meiner Karriere“, sagte ÖFB-Rekordtorschütze Marko Arnautovic im Vorfeld der Partie.
Verliert die Elf von Rangnick jedoch, würde Bosnien – das vor dem Spiel zwei Punkte hinter Österreich in der Tabelle liegt – drei Punkte einfahren. Österreich würde dann auf den zweiten Tabellenplatz rutschen.
Die WM-Teilnahme wäre dann nicht mehr fix, aber trotzdem noch möglich. Nur wie?
Zweimal müsste Österreich dann noch gewinnen, um in Nordamerika dabei zu sein. Denn während sich alle zwölf WM-Quali-Gruppensieger aus Europa fix qualifizieren, wartet auf die zwölf Gruppenzweiten ein Play-off-Turnier. Dort spielen neben den zwölf Zweitplatzierten auch vier Nationalmannschaften der Nations League (ein 2018/19 eingeführtes Länderspielturnier der UEFA), die sich nicht bereits fix für die WM qualifiziert haben.
Drei davon stehen bereits heute fest: Nordirland, Rumänien und Schweden werden in diesem Playoff vertreten sein. Den vierten Startplatz spielen sich heute Abend Nordmazedonien und Wales aus, die sich um 20:45 Uhr in ihrem letzten Qualispiel der Gruppe J gegenüberstehen. Dazu kommen die zwölf Gruppenzweiten, insgesamt also 16 Mannschaften, die dann in vier Gruppen aufgeteilt werden.
Der Playoffmodus beispielhaft erklärt: In Gruppe A werden sich vier Nationen wiederfinden. Team 1 spielt dort gegen Team 2, Team 3 gegen Team 4. Der Modus des Turnierbaums besteht aus nur einem Spiel, ein Rückspiel gibt es nicht. Die Sieger der beiden Duelle treffen im Gruppen-Finale aufeinander – der Gewinner dieser Partie fährt dann zur WM. Aus 16 Mannschaften werden so innerhalb von zwei K.o.-Spielen vier, die sich ihre Qualifikation über diesen Weg sichern können.
Bis dahin bräuchte es aber noch etwas Geduld: Am 26. März 2026 finden die acht Halbfinale statt, die Finalrunde wird fünf Tage später am 31. März 2026 ausgetragen.
Der Weg über das „Lucky Loser“-Turnier wäre also riskant. Deutlich einfacher: Heute nicht verlieren.