Peter Hochegger, Ex-PR-Manager, trägt Poloshirt und Anzug und sitzt in einem Restaurant vor einer Schüssel Reis und Thai-Curry
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Zwei Gänge mit … Peter Hochegger

Der PR-Berater Peter Hochegger hat über viele Jahre ein System mitaufgebaut, in dem Firmen Politiker schmieren oder diese sich am Staatsvermögen bereichern. Dafür wurde er zwei Mal verurteilt. Jetzt hat er über seine Gaunereien ein Buch geschrieben.

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Es gibt Termine, bei denen kommt der irritierendste Moment erst ganz zum Schluss, und dieses Essen ist definitiv so ein Termin. Ich sitze mit Peter Hochegger, dem zwei Mal wegen Korruption verurteilten PR-Berater, im „Pho Saigon“, einem vietnamesischen Lokal in der Wiener Innenstadt. Seit gut 90 Minuten sind wir hier, und Hochegger hat in der Zeit einen kurzen Abriss der Betrügereien gegeben, die er früher im Auftrag diverser Konzerne durchgeführt hat. Wir haben über seine Verurteilungen geredet, über seine Zeit im Gefängnis und darüber, wie sich sein Leben heute anfühlt. Hochegger hat dabei sehr leise gesprochen. Und er hat ausgiebig gegessen: Crispy Rolls mit Gemüse als Vorspeise (7,50 Euro), danach ein Coconut Curry (20 Euro). Er hat sich dabei sehr viel Zeit gelassen und wirkte sehr entspannt. Doch jetzt, als sich unser Gespräch dem Ende zuneigt und ich nach der Rechnung rufe, schaut er mich mit großen, unsicheren Augen an und fragt: „Laden Sie mich eigentlich zum Essen ein?“

Markus  Huber

Markus Huber

ist im Hauptberuf Herausgeber des Magazins „Fleisch“ und schreibt für profil alle zwei Wochen die Kolumne „Powerlunch“.