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Rainer Nikowitz: Wahlbetrug

2020 schenkt uns wirklich nichts. Jetzt tritt auch noch Ursula Stenzel aus der FPÖ aus und verlässt die Politik.

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profil: Frau Stenzel! Das können Sie uns nicht antun! Die Zeiten sind hart, die Pointen rar. Da können Sie nicht auch noch abtreten!

Stenzel: Ich verstehe Ihren Schmerz. Aber beschweren Sie sich bei meiner treulosen Partei. Ich hätte ja bis zum bitteren Ende weitergekämpft, um diesen ungeheuren Skandal aufzudecken.

profil: Welchen? Mogelpackungen bei Schnapsflaschen?

Stenzel: Dass das die betrügerischste Wahl aller Zeiten war! Die rechtmäßige Bezirksvorsteherin der City bin ich! Ich habe gewonnen! Easily!

profil: Das kommt mir irgendwie bekannt vor Aber, bei allem Respekt: Sie haben exakt 4,85 Prozent der Stimmen bekommen.

Stenzel: Daran sieht man ja sofort, dass die Wahl geschoben war! Die haben einfach das Komma an die falsche Stelle gesetzt! Aber stellt mir die FPÖ deswegen Rudy Giuliani zur Seite? Nein! Das ist sehr enttäuschend.

profil: Das finde ich auch. Sie wären ein schönes Paar.

Stenzel: Aber das werden die noch bereuen. Ich werde jetzt nämlich Bloggerin. Mein eigenes Fox News quasi. Den Fax-Anschluss dafür hab ich schon. Auf dass all die Stenzel-Fans da draußen nicht ganz alleine bleiben!

profil: Sie können beruhigt sein: Stenzel-Fans sind garantiert nie ganz allein. Und können sie auch noch auf ein Polit-Comeback hoffen?

Stenzel: Nun gut, weil Sie es sind: Mancherorts raunt man, ich könnte Bundespräsidentin werden.

profil: Tatsächlich? Wo?

Stenzel: Meistens in meinem linken Ohr. Aber manchmal höre ich die Stimmen auch beidseitig.

profil: Das reicht als Sample.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort