Der schlimmste schulfreie Tag in Graz
In der Helmut-List-Halle gegenüber der Schule, dort, wo am Vortag das Evakuierungszentrum war, stehen Psychologen aus ganz Österreich bereit, um überhaupt erst damit zu beginnen, die Horrortat zu verarbeiten.
Auch die Lehrkräfte sind im Dienst. Sie wurden am Vorabend zu einem Treffen mit der Schuldirektorin und der steirischen Bildungsdirektorin, Elisabeth Meixner, geladen. „Alle waren zutiefst betroffen“, sagt sie nach dem Treffen zu profil.
Über die Lehrer wurde die Botschaft an die Eltern ausgeben, dass es sehr sinnvoll sein kann für die Kinder, die Angebote vor Ort anzunehmen. Auch, um die Mitschüler zu sehen.
Das Gymnasium steckt mitten in der Matura. Die Klassenvorstände fragen nun die Schülerinnen und Schüler in Einzelgesprächen, wer sich in der Lage fühlt, die Prüfung in den kommenden Tagen und Wochen abzulegen.
An einen Schulbetrieb in jenem Gebäude, in dem der Amokläufer auf zwei Etagen das Blutbad anrichtete, soll an diesem Tag noch niemand denken müssen.
Mein Kollege Clemens Neuhold und ich haben uns gestern auch in der Wohnsiedlung des Täters umgehört. Mehrere direkte Nachbarn erzählten über ihn und seine Mutter. Einer davon hat eine Angehörige in der Schule verloren. Unsere Reportage aus Graz lesen Sie hier.