Rainer Nikowitz
Satire

Blümels schöne Scheine

Gernot Blümel hat 180.000 Euro Steuergeld für Gutachten ausgegeben, die ihm dabei helfen sollten, die Anordnung zur Aktenlieferung durch den Verfassungsgerichtshof zu missachten.

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profil: Herr Finanzminister, wie finden Sie eigentlich den Spendenaufruf von HC Strache, den er abgesetzt hat, um seine Prozesskosten bezahlen zu können?

Blümel: Das ist wieder einmal typisch. Immer nur die Hand aufhalten. Das zeigt, wie recht Sebastian Kurz damit gehabt hat, diese Koalition aufzulösen.

profil: Gut, dass Sie es da leichter haben und 180.000 Euro für Rechtsgutachten, mit denen Sie den Verfassungsgerichtshof und damit den Ibiza-U-Ausschuss sabotieren wollten, einfach aus der Portokassa im Finanzministerium nehmen können.

Blümel: Na, ein bissl ein Unterschied muss schon sein.

profil: Natürlich. Um genau diesen Unterschied in Anspruch nehmen zu können, wurde die ÖVP ja überhaupt erst türkis eingefärbt.
 

Blümel: Das ist ungerecht. Ich musste mir zum Beispiel einen neuen Laptop kaufen. Den hab ich privat bezahlt! Weil … ich die falsche Kreditkarte erwischt hab.

profil: Blöd war halt auch, dass Ihnen diese Gutachten nichts genützt haben. Was eigentlich von vornherein klar war.

Blümel: Na probieren wird man es ja wohl dürfen.

profil: Vor allem um das Geld anderer Leute. Die Opposition fordert, dass Sie die 180.000 aus eigener Tasche zurückzahlen. Wie schaut’s aus?

Blümel: Sicher nicht.

profil: Finden Sie es eigentlich nicht auch selbst erstaunlich, dass Sie nach allen Ereignissen der letzten Monate immer noch Finanzminister sind?

Blümel: Wissen Sie vielleicht einen Geeigneteren?

profil: Wie lang haben Sie Zeit?

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort