Rainer Nikowitz
Satire

SPÖ: Zeit für die Zweitbesetzung?

Die Regierung zeigt mittelschwere Auflösungstendenzen, die Zeit der SPÖ scheint gekommen. Gut: vielleicht nicht von allen in der SPÖ …

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Rendi-Wagner: Es is ein Wahnsinn, was die Koalition aufführt … Wir müssen vorbereitet sein! Wir dürfen auf keinen Fall davon ausgehen, dass diese Regierung noch lang hält.

Ludwig: Eh net.

Rendi-Wagner: Und jetzt isses ja zu meiner großen Freud so, dass wir seit ewigen Zeiten auf einmal wieder in den Umfragen vorn sind. Erster! Vor den Türkisen! Ich mein – das hätt sich doch vor ein paar Monaten niemand gedacht, oder?

Ludwig: Eh net.

Rendi-Wagner: Der Kurz hat fast die Absolute gehabt beim ersten Lockdown vor einem Jahr. Wir waren nirgends. Aber hab ich vielleicht aufgegeben?

Ludwig: Eh net.

Rendi-Wagner: Und jetzt is alles anders. Weil die Leut sind jetzt geheilt, die wollen jetzt sicher für eine Weile keine Taschenspielertricks mehr sehen. Und seriös muss ja auch net gleich langweilig sein!

Ludwig: Eh net.

Rendi-Wagner: Wir brauchen zuerst einmal ein Zehn-Punkte-Programm. Knackig, leicht verständlich. Mehr muss es gar net sein, wir wollen die Leut ja net überfordern.

Ludwig: Eh net.

Rendi-Wagner: Aber neben allem Programmatischen is natürlich auch wichtig, wer die Partei in diese Wahl führt. Das darf trotz der Schwäche der Gegner nicht jemand sein, mit dem man keinen Hund hinter dem Ofen hervorlockt.

Ludwig: Eh net.

Rendi-Wagner: Und darum derf unter gar keinen Umständen der Doskozil unser Spitzenkandidat werden!

Ludwig: Eh net.

Rendi-Wagner: Also werd es ich!

Ludwig: A net.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort