Demonstration der Fridays For Future Graz - Für eine klimagerechte Zukunft ohne Krieg unter dem Motto "People Not Profit" und "Don't Fuel War" am Freitag, 25. März 2022.
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Eine Krise nach der anderen: Generation Z und die Welt

Corona, Wirtschaft, Regierung, Krieg: Was machen die Krisen der vergangenen Jahre mit der jungen Generation?

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Wer heuer 25 Jahre alt ist, also Jahrgang 1997, wurde in schwierigen Zeiten erwachsen – Klimakrise, Wirtschaftskrise, Flüchtlingskrise, Regierungskrise, Coronakrise, und seit sechs Wochen ein Kriegsausbruch, nur ein Land entfernt.

Generation Sorgen

Was machen die Krisen der vergangenen Jahre mit der jungen Generation, der „GenZ“? Laut einer kürzlich veröffentlichten Jugendstudie von Ö3, unterstützt von ORF Public Value und wissenschaftlich begleitet von SORA: viel. Rund 24.000 Menschen zwischen 16 und 25 Jahren schauten für die Online-Befragung in die Zukunft. Der Blick der Generation Z ist besorgt.

Das Thema, von dem es geheißen hat, nie wieder, ist zurück auf der Agenda: Der Krieg in der Ukraine, aber auch in anderen Ländern der Welt, ist für 84 Prozent der Befragten mit Abstand die größte Sorge. Dazu lege ich Ihnen unsere Geschichte vom 26.03.2022 ans Herz. Darin sagen zwei Helferinnen: „Wir sind die Generation, die für die Zukunft zuständig sind.“

Als zweite große Sorge zeichnet sich für 67 Prozent der Klimawandel ab, die drittgrößte Sorge ist für 59 Prozent die Schere zwischen Arm und Reich.

Wohnen, ein Luxus

Was eine Studentin in der Stadt, die Jungfamilie in der Provinz und die Alteingesessenen in der Metropole verbindet? Sie alle brauchen Wohnraum. Der schwierige Wohnungsmarkt bereitet 46 Prozent der jungen Altersklasse Unruhe.

Mit stetig steigenden Mietpreisen rückt der Traum von den eigenen vier Wänden in immer weitere Ferne. Wie konnte es so weit kommen? Und wie finden wir da wieder heraus? Das erfahren Sie übrigens von Christina Hiptmayr, Sebastian Hofer und Thomas Hoisl in unserer aktuellen Titelgeschichte.

Aufbruch versus Krise

Angesichts der vielen Herausforderungen ist Generation Z gespalten. Etwas über die Hälfte sieht keinen Weg aus der Dauerkrise. Die anderen wollen die Welt neu denken. In einem sind sie sich jedoch einig: Nur 6 Prozent fühlen sich von der Politik gut vertreten. Für eine Demokratie ist das alarmierend.

Die gegensätzlichen Einstellungen im Umgang mit Krisen seien laut der Studie stark mit den verfügbaren Ressourcen verbunden. Junge Menschen in stabiler finanziellen Lage, mit universitären Ausbildungen, bei guter psychischer Gesundheit und mit wahrnehmbarem gesellschaftlichen Rückhalt sehen sich viel eher als Generation Aufbruch.

Krisen bringen tiefe Sehnsüchte zum Vorschein. Je größer die Sorgen, umso trivialer die Hoffnung. Generation Z wünscht sich vor allem eines: Jung sein zu können mit allem was dazugehört.

Ein schönes Wochenende mit allem was dazugehört wünscht,

Elena Crisan

Elena Crisan

Elena Crisan

Wenn sie nicht gerade für den Newsletter "Ballhausplatz" mit Politiker:innen chattet, schreibt sie im Online-Ressort über Wirtschaft und Politik.