2024 wird der Kauf des Alpengasthofs in einer Anfrage im Salzburger Landtag wieder thematisiert. Es stellt sich heraus: Die Markus Friesacher GmbH & Co KG hätte das Grundstück nach damaliger Rechtslage eigentlich gar nicht erwerben dürfen. Dem Unternehmen fehlte die landwirtschaftliche Eigenschaft – jene Voraussetzung, um landwirtschaftlich gewidmete Flächen zu kaufen. Die Salzburger Grünen, allen voran Simon Heilig-Hofbauer, fordern daraufhin Aufklärung. Aus dem zuständigen Landesressort wird mit Verweis auf das Grundverkehrsgesetz von 2001 erklärt, die Rechtslage sei nicht eindeutig gewesen. Zudem sei die Grundverkehrskommission inzwischen ohnehin neu besetzt, weshalb kein Handlungsbedarf bestehe, so das Büro des zuständigen Landesrats Martin Zauner (FPÖ). In der Landtagssitzung am 24. April 2024 betont Zauner, es handle sich um einen historischen „Altfall“.
Neue Pläne
Heute ist über die Sache längst Gras gewachsen und Ruhe eingekehrt. Damit soll jetzt Schluss sein, wie profil-Recherchen zeigen. Auf dem Elsbethener Gaisberg stehen Veränderungen bevor. Wo bisher Stille war, sollen Bagger und Bohrer anrücken. Die Markus Friesacher GmbH & Co KG sowie die MF-Bau GmbH haben den Abbruch des Gasthofs beantragt. Anschließend soll ein Neubau entstehen: Ein Gasthof mit 60 bis 70 Sitzplätzen und zehn Gästebetten. Das geht aus einer aktuellen Bekanntmachung der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung hervor. Ob und wie das geplante Projekt landwirtschaftlich betrieben wird, bleibt abzuwarten. Eine profil-Anfrage an Friesachers Firma wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.
Der Neubau der Fageralm ist nicht das einzige Bauprojekt von Friesacher. In Elsbethen-Oberwinkl errichtete sein Unternehmen ein Anwesen im Grünland, genehmigt als landwirtschaftlicher Betrieb. Laut Planunterlagen entfallen jedoch nur rund 90 Quadratmeter auf Stallflächen, während die Geschoßfläche insgesamt fast 2000 Quadratmeter beträgt.
Auch Friesachers Privatwohnsitz liegt im Elsbethener Grünland: ein Anwesen mit mehreren Gebäuden, Fußballplatz und Hallenbad.
Vor wenigen Wochen knüpfte Friesacher beim „Moving Mountains“-Treffen von Ex-Kanzler Sebastian Kurz in Seefeld Kontakte mit internationalen Investoren, ausländischen Politikern und royalen Gästen aus dem Nahen Osten, wie profil exklusiv berichtete.
Auch die Salzburger Festspielveranstaltung „Schinkenfleckerl & Gin“ mit prominenten Gästen im Café Bazar an der Salzach richtete Friesacher gemeinsam mit Kurz aus. Mit der neuen Fageralm steht den beiden bald eine weitere Location für illustre Events zur Verfügung.