Wiens Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei einem Interview mit profil in seinem Büro in Wien
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Kein Mittagessen für Obdachlose, Herr Hacker? „Das ist Propaganda“

Wiens Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sieht die Schuld am Wiener Budgetloch bei Bund und Maastricht-Kriterien.

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Herr Hacker, Sie sagten einmal, die sozialdemokratische Handschrift erkenne man bei den Armen. Nun müssen Sie bei diesen sparen. Können Sie noch eine sozialdemokratische Handschrift erkennen?

Peter Hacker

Ja. Wien ist nach wie vor das Bundesland, das ein Drittel seines Budgets für Soziales und Gesundheit ausgibt. Wir haben schmerzhafte Kürzungen gemacht. Gibt es eine Maßnahme, wo ich sage: Ist das cool, zu kürzen? Nein, keine einzige. Aber wir haben auch viele andere Maßnahmen dadurch erhalten können.

Wir werden nicht akzeptieren, dass Menschen im Winter erfrieren.

Peter Hacker

Was ist für Sie trotz Sparvorgaben unantastbar?

Hacker

Unantastbar ist die Versorgung mit Pflegeleistungen. Unantastbar ist die Versorgung für 13.000 Obdachlose in unserem Gesamtsystem. Unantastbar ist, dass es ein Winterpaket gibt. Wir werden nicht akzeptieren, dass Menschen im Winter erfrieren.

Bei allem Respekt, das ist Propaganda.

Peter Hacker

Aber dass sie kein warmes Essen bekommen? Es wird kein warmes Mittagessen in Winter-Notquartieren für Obdachlose geben.

Hacker

Bei allem Respekt, das ist Propaganda. Wir haben im Winterpaket 1000 zusätzliche Plätze zu den ganzjährigen Angeboten.

Dass die warmen Mahlzeiten des Winterpakets gestrichen werden, ist Fake News?

Nina Brnada

Nina Brnada

ist Redakteurin im Österreich-Ressort. Davor Falter Wochenzeitung.

Max Miller

Max Miller

ist seit Mai 2023 Innenpolitik-Redakteur bei profil. Schaut aufs große Ganze, kritzelt gerne und mag Grafiken. War zuvor bei der „Kleinen Zeitung“.