Mittlerweile leben Harry und Meghan in Kalifornien
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Übergangs-Schnupfen

Was Pandemie und Jahreszeit verbindet, was die Menschen trennt, und wogegen es leider keine Impfung gibt.

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Guten Morgen!

Ein gutes Jahr leben wir jetzt schon mit dem und gegen das – inzwischen auch nicht mehr ganz neuartige – Coronavirus, und was haben wir nicht alles dabei gelernt! Dass es das Virus heißt zum Beispiel und nicht etwa der. Dass Sauerteige Mütter haben, die regelmäßig gefüttert werden sollten, wenn man auch nächste Woche noch etwas auf Instagram herzeigen will. Dass selbst die ausgetüfteltste Message Control irgendwann krisenmüde wird (aber immer noch besser als keine Message Control).

Nach einem Jahr Pandemie wissen wir außerdem, dass auch eine Pandemie ihre Jahreszeiten hat. Jetzt zum Beispiel beginnt die gefürchtete Übergangszeit: Man sieht auf einmal wieder mehr Licht, fühlt sich irgendwie besser und glaubt, das Schlimmste sei bald vorbei, wagt sich auch schon einmal ohne adäquate Schutzbekleidung ins Freie – und verkühlt sich bei strahlendem Sonnenschein. Dagegen gibt es Übergangsjacken, aber leider keine Impfung. Gegen Corona gibt es sogar mehrere, aber tendenziell noch immer viel zu wenig. Man muss also rechtzeitig darauf schauen, dass man sie hat, wenn man sie braucht.

Für Frauenfeindlichkeit und Rassismus kann Corona übrigens nichts, zudem kommt beides in den besten Häusern vor. Meghan Markle und ihr Mann Harry Windsor haben das gerade wieder einmal eindrucksvoll bestätigt. Im Interview mit der US-Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey erzählte das ehemalige britische Prinzenpaar zwar nicht ungeschminkt, aber doch relativ schonungslos vom Leben unter Royals. Harry, ganz offen: „Ich wusste nicht, dass ich gefangen war.“ Sagen wir so: Wir haben es schon vor einem halben Jahr gewusst! Als passionierter Übergangsjackenträger kann ich dazu ansonsten nur sagen: komplett Gänsehaut.

In diesem Sinne: Ziehen Sie sich etwas Gescheites an – und lesen Sie was Kluges! Davon geht zwar nicht der Schnupfen weg, aber wenigstens diese lästige Ungewissheit.

Ihr Sebastian Hofer

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Sebastian Hofer

Sebastian Hofer

schreibt seit 2002 im profil über Gesellschaft und Popkultur, ist seit 2020 Textchef dieses Magazins und zählt zum Kernteam von faktiv.