Ein Postmitarbeite in Wien.

Coronavirus: 100 Postmitarbeiter von Grenzschließungen betroffen

Auch Zusteller der Post-Tochter Feibra fehlen in Ostösterreich. Verteilung von Werbeflugblättern vielfach storniert.

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Die Österreichische Post ist – vor allem in Ostösterreich – von den Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus betroffen. Es geht um rund einhundert, aus dem benachbarten Ausland stammende Mitarbeiter. Wegen der Grenzschließung durch die Slowakei fehlen von dort rund 40 Beschäftigte, heißt es in einer Stellungnahme der Post auf Anfrage von profil. Mit Freitag werde auch die Grenze nach Tschechien schließen, wovon rund 60 weitere Mitarbeiter betroffen seien.

Die fehlenden slowakischen Mitarbeiter habe man durch Neuaufnahmen und Leasingpersonal „sehr gut kompensiert“, teilt die Post mit. In Bezug auf die tschechischen Bediensteten verfolge man zwei mögliche Ansätze: „Wir stellen den Mitarbeitern Unterkünfte zur Verfügung, und diese bleiben freiwillig in Österreich“, beziehungsweise würde man auch hier „Unterstände mit Neuaufnahmen und Leasingmitarbeitern auffüllen“. Die Herausforderungen seien „mit einem Anteil von unter einem Prozent an der Gesamtbelegschaft Operations“ aber vernachlässigbar.

Auch Post-Tochter Feibra betroffen

Betroffen ist die Post allerdings auch noch auf einer anderen Ebene – nämlich in Bezug auf die Tochter Feibra, die auf Verteilung von Werbung spezialisiert ist. Auch dort muss man wegen der „Einschränkungen im Grenzverkehr“ auf einen Teil der selbständig tätigen Zusteller verzichten. Konkrete Zahl könne man keine nennen, da sich die Situation laufend ändere. Nun müssen also die – in der aktuellen Krise ohnehin vor besonderen Herausforderungen stehenden – Postzusteller teilweise auch noch für die Feibra Werbematerial verteilen. In Westösterreich gebe es kaum Auswirkungen auf das Zustellnetz, heißt es seitens der Post. „In betroffenen Gebieten in Ostösterreich werden Aufgaben einzelner Filialen/Zustellbasen wo möglich von anderen Standorten mitübernommen, teilweise werden Sendungen an die Post übergeben.“

Die Coronavirus-Krise und die damit einhergehenden Geschäftsschließungen gehen an der Feibra alles andere als spurlos vorbei. „Aufgrund der aktuellen Situation im Handel … wurde eine große Anzahl von Flugblattverteilungen storniert oder auf unbestimmte Zeit verschoben“, heißt es in der Stellungnahme. Konkrete Auswirkungen auf den Umsatz ließen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen, „da auch noch nicht klar ist, wie lange die Maßnahmen andauern werden“.

Stefan   Melichar

Stefan Melichar

ist Chefreporter bei profil. Der Investigativ- und Wirtschaftsjournalist ist Mitglied beim International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ).