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Trachtenfirma Gössl: Wie steht man den Beinahe-Ruin als Familie durch?

Die Salzburger Trachtenfirma Gössl ging im Herbst pleite. Jetzt ist das Sanierungsverfahren abgeschlossen, der Familienbetrieb hat noch die Kurve gekriegt. Wie schafft man das als Familie?

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Die Lederhose und das blau-weiß gestreifte Hemd sitzen schon, das Gilet zupft die Verkäuferin an der Kleiderpuppe noch zurecht. Jetzt fehlt nur noch die richtige Position im Verkaufsraum, dann kommt die nächste Puppe dran. Es ist zwar schon Juni, aber bei Gössl wird noch die Frühlings- und Sommerkollektion hergerichtet. Das ist zwar reichlich spät, aber wohl Maximilian Gössls größte Leistung der letzten Monate.

Denn im Herbst sah es aus, als wäre die Winterkollektion die letzte der bald 80 Jahre alten Traditionsfirma gewesen. Der Salzburger Trachtenhersteller kämpfte – wie viele Unternehmen in Österreich – mit der Rückzahlung der Coronakredite. Im Dezember stellte man schließlich einen Insolvenzantrag. Drei Insolvenzverwalter übernahmen die Geschäftsgebarung der drei Teilgesellschaften, die Familie Gössl saß auf der Zuschauerbank. Vor zwei Wochen haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen. Die Gössls haben damit wieder die Kontrolle. Aber was macht so etwas mit einer Familie?

Clara Peterlik

Clara Peterlik

ist seit Juni 2022 in der profil-Wirtschaftsredaktion. Davor war sie bei Bloomberg und Ö1.